Mit einer Resolution fordert das Gremium in Genf einen Stopp von Waffenlieferungen an Israel. Aus Deutschland kam jedoch keine Unterstützung dafür – warum?
Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat ein Ende von Waffenlieferungen an Israel gefordert. Dies sei notwendig, "um weitere Verletzungen von internationalem humanitärem Recht und Menschenrechtsverletzungen zu verhindern", hieß es in einer Resolution, die das Gremium am Freitag in Genf annahm.
Insgesamt sechs Gegenstimmen – darunter auch Deutschland
Deutschland stimmte gegen den Text. Er erwähne die islamistische Hamas nicht, spreche Israel das Recht auf Selbstverteidigung ab und enthalte Vorverurteilungen gegen Israel, argumentierte die deutsche Botschafterin Katharina Stasch. Insgesamt lehnten sechs Länder die Resolution ab.
Sie wurde von 28 Ländern unterstützt, darunter Belgien, Finnland und Luxemburg. Dreizehn Länder enthielten sich der Stimme, unter anderem Frankreich und die Niederlande. Resolutionen des Menschenrechtsrates sind Aufforderungen; das Gremium hat keine Möglichkeiten, ihre Durchsetzung zu erzwingen.
Stasch betonte in einer Stellungnahme vor dem Menschenrechtsrat, dass Israel im Kampf gegen die Hamas die palästinensische Zivilbevölkerung schützen und Hilfslieferungen zulassen muss. Diese Themen wurden in der Resolution ebenfalls angesprochen.
Fehlende Hamas-Erwähnung stößt auf Kritik
Israels Botschafterin Meirav Eilon Schachar verurteilte die Resolution scharf, die den Terrorangriff der Hamas nicht erwähnt. "Wie viele tote Israelis brauchen wir noch, um die Hamas zu verurteilen?", fragte die Diplomatin im Menschenrechtsrat.
Die Resolution enthalte keine Forderung nach einem Verbot von Waffenlieferungen an die Hamas. "Eine Ja-Stimme ist eine Stimme für die Hamas", sagte sie. (dpa/lag)
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