Die öffentlichen Haushalte setzen ihren Konsolidierungskurs fort. Vor allem Bundesländer und Kommunen können im dritten Quartal ihre Verbindlichkeiten reduzieren.

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Die gute Wirtschaftslage hat die öffentlichen Schulden in Deutschland im dritten Quartal weiter gedrückt. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte waren Ende September mit rund 1,929 Billionen Euro verschuldet.

Dies waren 2,3 Prozent (45 Milliarden Euro) weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zum Ende des zweiten Quartals 2018 verringerte sich der Schuldenstand aber lediglich um 0,2 Prozent (4,8 Milliarden Euro).

Höchster Rückgang in Sachsen

Nach den vorläufigen Zahlen haben alle öffentlichen Haushalte Schulden abgebaut. Beim Bund sank die Verschuldung im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent (17,1 Milliarden Euro) auf 1226,3 Milliarden Euro.

Die Länder waren zum Ende des dritten Quartals mit 572 Milliarden Euro verschuldet - ein Rückgang um 3,4 Prozent. Bis auf Hamburg und Schleswig-Holstein, die mit den Altlasten der HSH Nordbank kämpfen, haben alle Länder ihre Schulden verringert.

Den höchsten Rückgang verzeichnete Sachsen (-13,9 Prozent), gefolgt von Baden-Württemberg (-12,5 Prozent) und Bayern (-11,4 Prozent).

Der Schuldenstand der Kommunen verringerte sich im dritten Quartal um 5,5 Prozent auf 131,1 Milliarden Euro. Starke Rückgänge meldeten Mecklenburg-Vorpommern (-9,4 Prozent) und Sachsen (-8,9 Prozent). Besonders groß war das Minus in Hessen (-21,0 Prozent).

Dort hat die Hessenkasse - als Programm zur Entschuldung initiiert - Kassenkredite von 144 Kommunen in Höhe von 3,6 Milliarden Euro übernommen.

Städte in NRW immer tiefer in der Kreide

Nach einer am Donnerstag veröffentlichten Studie sind im vergangenen Jahr die Gesamtschulden der 76 deutschen Großstädte um 1,7 Prozent auf 81,6 Milliarden Euro gesunken.

Verantwortlich für den Rückgang seien vor allem die Städte in Bayern und in Ostdeutschland gewesen, heißt es in einer Untersuchung der Beratungsgesellschaft Ernst & Young.

Zusätzliche Schulden häuften 2017 dagegen die Städte in Niedersachsen (8,2 Prozent mehr), Hessen (0,8 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (0,2 Prozent) an. In NRW habe die Gesamtverschuldung der Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern einen neuen Höchststand erreicht.  © dpa

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