- Alexej Nawalny berichtet von nächtlichen Kontrollen.
- Würden diese nicht enden, würde der inhaftierte Kreml-Kritiker "verrückt werden", sagte er vor Gericht.
Der in einem russischen Straflager inhaftierte Kreml-Kritiker
"Ich will nur, dass sie aufhören, zu mir zu kommen und mich nachts aufzuwecken. Was habe ich getan: Bin ich über den Zaun geklettert? Habe ich einen Tunnel gegraben? Oder habe ich jemandem eine Pistole entwunden?", sagte Nawalny und beteuerte, dass er nichts getan hat, was die Kontrollen rechtfertigen. Er fordere Aufklärung.
Nawalny: Kontrollen kommen "praktisch Folter gleich"
Nawalny ergänzte, die stündlichen Kontrollen in der Nacht kämen "praktisch Folter gleich". Würde er weiter regelmäßig geweckt werden, würde er "binnen einer Woche verrückt werden".
Der russische oppositionelle TV-Sender Doschd übertrug Nawalnys Aussagen aus dem Gericht. Die Anhörung wurde auf Mittwoch verschoben, dann soll es weitergehen.
Nawalny beendet Hungerstreik
Nawalny hatte im vergangenen August einen Anschlag mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok überlebt und war monatelang in Deutschland behandelt worden. Für den Angriff machte Nawalny den Kreml verantwortlich.
Nach seiner Behandlung und Genesung in der Berliner Charité wurde er nach seiner Rückkehr im Januar festgenommen und zu zweieinhalb Jahren Haft im Straflager verurteilt. Kürzlich hatte er einen dreiwöchigen Hungerstreik beendet, mit diesem wollte er bei Kremlchef Wladimir Putin eine Behandlung wegen seines Rückenleidens und Lähmungserscheinungen in den Gliedmaßen erwirken.
Verwendete Agenturen:
- spiegel.de: Nawalny dringt auf Ende von nächtlichen Kontrollen in Haft
- Deutsche Presse-Agentur
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