Ein Ex-Mitglied des ukrainischen Geheimdienstes soll Medienberichten zufolge durch eine Autobombe in Moskau verletzt worden sein.

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Ein ehemaliger Mitarbeiter des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU ist nach Berichten russischer Staatsmedien am Freitag bei einem Sprengstoffanschlag auf sein Auto in Moskau verletzt worden. Die Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, Wassili Prosorow habe Verletzungen an Händen und Beinen erlitten.

Ein Vertreter des Rettungsdienstes, der nicht namentlich genannt wurde, sagte russischen Medien, der Sprengsatz sei unter Prosorows Geländewagen platziert worden. Das Auto war demnach von seinem Wohnhaus im Norden der russischen Hauptstadt geparkt und der Sprengsatz ging hoch, als Prosorow den Wagen startete.

In Online-Netzwerken veröffentlichte Aufnahmen zeigen einen Mann, der vor einem Wohnhaus ins Auto steigt, und dann eine Explosion. Wie russische Staatsmedien unter Berufung auf sein Umfeld berichteten, wurde Prosorow nicht lebensgefährlich verletzt.

Soll russischen Geheimdiensten "Zusammenarbeit vorgeschlagen" haben

Im März 2019 hatte Prosorow auf einer Pressekonferenz in Moskau gesagt, er sei aus "ideologischen Gründen" nach Russland umgezogen. Ria Nowosti meldete am Freitag, Prosorow habe erst vor wenigen Tagen in einem Interview gesagt, er habe früher für den SBU in der südukrainischen Region Saporischschja gearbeitet. Im April 2014 sei er dann nach Kiew gezogen und habe "Vertreter der russischen Geheimdienste kontaktiert und eine Zusammenarbeit vorgeschlagen". Er habe vom ersten Tag an "Informationen an die Geheimdienste der Russischen Föderation weitergegeben", sagte Prosorow demnach.

In den besetzten Gebieten in der Ukraine hat es seit Beginn der russischen Offensive vor mehr als zwei Jahren schon mehrfach Attentate oder versuchte Attentate auf Menschen gegeben, die der Spionage für Russland beschuldigt wurden. (afp/ng)

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