Admiral Alexander Moissejew ist neuer Oberbefehlshaber der russischen Marine. Darüber hinaus gibt es auch einen Wechsel in der Führungsebene der Schwarzmeerflotte. Damit reagiert das Verteidigungsministerium wohl auch auf die zahlreichen Verluste der Marine im Kampf gegen die eigentlich unterlegene ukrainische Flotte.

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Russland hat einen neuen Oberbefehlshaber für seine Marine sowie einen neuen Kommandeur für die Schwarzmeerflotte ernannt. Admiral Alexander Moissejew trete als Oberbefehlshaber der russischen Flotte die Nachfolge von Nikolai Jewmenow an, der das Amt seit Mai 2019 innehat, erklärte das Verteidigungsministerium am Dienstag. Moissejew war im Rahmen seiner neuen Funktion Mitte März bereits bei einer Zeremonie im Hafen von Kronstadt im Nordwesten Russlands gesichtet worden.

Gleichzeitig gab Verteidigungsminister Sergej Schoigu die Ernennung von "Vizeadmiral Sergej Pintschuk zum Kommandeur der Schwarzmeerflotte" bekannt. Pintschuk wurde den Angaben zufolge 1971 in der Stadt Sewastopol auf der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim geboren. 2011 wurde er zum Kommandeur des Marinestützpunkts Noworossijsk im Schwarzen Meer ernannt, 2016 wurde ihm die Leitung der Flotte im Kaspischen Meer übertragen.

Ukraine hat ein Drittel der Schwarzmeerflotte zerstört

"Ich gratuliere Ihnen und hoffe, dass Sie sich der enormen Verantwortung bewusst sind, die auf Ihren Schultern lastet - und hoffe, dass Sie die vor Ihnen liegenden Aufgaben bewältigen werden", sagte Schoigu an die neuen Flottenchefs gerichtet in einer vom Verteidigungsministerium veröffentlichten Videobotschaft.

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Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine haben ukrainische Truppen nach Angaben von Kiew ein Drittel der russischen Schiffe der Schwarzmeerflotte zerstört. In der Region gelang es ihnen, mit Hilfe von Seedrohnen und Raketen russische Schiffe zu beschädigen und zu versenken und die Flotte zum Rückzug zu zwingen. So konnte der Seekorridor für den Export ukrainischen Getreides wiederhergestellt werden.

Satellitenaufnahmen zeigen, das Russland viele Schiffe zum weiter östlich gelegenen Stützpunkt Noworossijsk verlegt hat, um sie besser vor der ukrainischen Armee zu schützen.

"Moskwa": Russen müssen im Frühjahr 2022 großen Verlust hinnehmen

Bei ihrem jüngsten Angriff am 24. März hatte die Ukraine eigenen Angaben zufolge zwei große Landungsschiffe und ein Kommunikationszentrum in Sewastopol getroffen.

Im September 2023 bombardierten ukrainische Truppen das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte in Sewastopol. Im Frühjahr 2022 war es ihnen gelungen, das Flaggschiff der russischen Flotte, die "Moskwa" zu versenken.

Bei der Ernennung der neuen Flottenchefs handelt es sich um die größte Umstrukturierung an der Spitze des russischen Militärs seit der Entlassung des Oberbefehlshabers der russischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte, Sergej Surowikin, im vergangenen Jahr. (afp/br)



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