• Zwei Briten und ein Marokkaner haben mit ukrainischen Streitkräften gegen die russische Invasionsarmee gekämpft.
  • Alle drei hatten sich in Mariupol ergeben, sie wurden daraufhin von russischen Truppen festgenommen.
  • Diese beschuldigen die Männer als Söldner für die Ukraine gekämpft zu haben, das "Oberste Gericht der Volksrepublik Donezk" verhängte am Donnerstag die Todesstrafe - dabei soll es nach dem Willen Denis Puschilins bleiben.

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Der pro-russische Separatistenführer Denis Puschilin hat Forderungen nach einer Aufhebung der Todesurteile gegen drei in der Ostukraine gefangen genommene ausländische Kämpfer zurückgewiesen. "Sie sind in die Ukraine gekommen, um für Geld Zivilisten zu töten. Deshalb sehe ich keine Grundlage für eine Abmilderung des Strafmaßes", sagte der Chef der selbsterklärten "Volksrepublik Donezk" am Sonntag in Mariupol.

Der Oberste Gerichtshof in Donezk hatte die Briten Aiden Aslin und Shaun Pinner sowie den Marokkaner Brahim Saadun am Donnerstag zum Tode verurteilt. Er warf ihnen vor, als Söldner für die Ukraine gekämpft zu haben.

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Familien kritisieren Vorgehen Russlands scharf

Die Familien der beiden Briten wiesen dies zurück. Nach ihren Angaben waren beide bereits im Jahr 2018 in die Ukraine gezogen, haben ukrainische Partnerinnen und dienen seit Jahren im ukrainischen Militär. Pinners Familie sprach am Samstag von einem "illegalen Schauprozess". Sie sei am "Boden zerstört".

Auch Saaduns Freunde und sein Vater versicherten, der 21-Jährige sei kein Söldner. Demnach hatte der junge Marokkaner in der Ukraine studiert und sich bereits im vergangenen Jahr dort der Armee angeschlossen.

Britische Außenministerin Truss: "Ungeheuerlicher Verstoß gegen Genfer Konvention"

Die Todesurteile waren in den westlichen Staaten und bei den Vereinten Nationen auf scharfe Kritik gestoßen. Downing Street erklärte, bei den Verurteilten handle es sich eindeutig um "Kriegsgefangene" und nicht um Söldner; die britische Außenministerin Liz Truss sprach von einem "ungeheuerlichen Verstoß gegen die Genfer Konvention". Die britische Regierung unterstützt nach eigenen Angaben die Ukraine in ihren Bemühungen um die Freilassung der beiden Briten.

Eine Freundin Saaduns rief die britische Regierung am Sonntag auf, sich auch für die Freilassung des marrokanischen Gefangenen einzusetzen. "Bitte kümmern Sie sich um Menschen, denen die Demokratie am Herzen liegt", forderte Sina Kotenko, die nach dem russischen Einmarsch in ihre Heimat nach England geflüchtet war, im Fernsehsender "Sky News". Die marokkanische Regierung hat sich bisher nicht zu dem Fall geäußert. (afp/mf)  © AFP

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