Die ukrainische Armee soll laut Sicherheitskreisen bei Drohnenangriffen in Westrussland ein Tanklager und ein Umspannwerk getroffen haben. Die Behörden im Zielort Belgorod haben den Angriff noch nicht bestätigt. Das russische Verteidigungsministerium meldete stattdessen den Abschuss von 31 ukrainischen Drohnen.

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Die ukrainische Armee hat nach Angaben aus ukrainischen Sicherheitskreisen bei Drohnenangriffen im Westen Russlands ein Tanklager und ein elektrisches Umspannwerk getroffen. "Es gab Explosionen am Tanklager Oskolneftesnab in der Nähe der Ortschaft Stari Oskol sowie im Umspannwerk Jelezkaja", hieß es aus dem ukrainischen Verteidigungsbereich gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Demnach handelte es sich um eine Aktion des Inlandsgeheimdienstes SBU.

Das Tanklager befindet sich den Angaben vom Montag zufolge in der russischen Grenzregion Belgorod, das Umspannwerk weiter von der Grenze entfernt in Russland in der Region Lipezk.

Keine Bestätigung aus Belgorod

Die Behörden in Belgorod bestätigten den Angriff zunächst nicht. Der Gouverneur von Lipezk, Igor Artamonow, erklärte, ein Umspannwerk sei in Flammen aufgegangen, ohne die Ukraine direkt dafür verantwortlich zu machen. "Es gibt keine Opfer. Ein Feuer auf dem Gelände eines Umspannwerks wird gelöscht", schrieb Artamonow im Onlinedienst Telegram.

Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor den Abschuss von 31 ukrainischen Drohnen gemeldet. In der Nacht seien "Versuche des Kiewer Regimes", mithilfe von Drohnen "Terroranschläge gegen Ziele auf dem Territorium der Russischen Föderation zu verüben", verhindert worden, erklärte das Ministerium auf Telegram.

Energiestandorte ein beliebtes Ziel der letzten Wochen

Die russische Luftabwehr zerstörte demnach zwölf Drohnen über Belgorod. In der gleichnamigen Hauptstadt der Region waren am Sonntag nach Behördenangaben bei einem ukrainischen Luftangriff 15 Menschen getötet worden. Acht weitere Drohnen seien in der Nacht über der Grenzregion Kursk abgeschossen worden und vier über Lipezk, teilte das Ministerium mit. Über der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim wurden demnach sieben Drohnen sowie vier Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow zerstört.

Russland und die Ukraine haben in den vergangenen Wochen die Angriffe auf Energiestandorte der jeweils anderen Seite ausgeweitet. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert inzwischen mehr als zwei Jahre an. Kiew hat angekündigt, den Kampf vermehrt auf russisches Gebiet tragen zu wollen. (afp/phs)

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