Elf Menschen wurden bei russischen Angriffen im Süden und Osten der Ukraine seit gestern getötet. Der ukrainische Präsident nimmt dies zum Anlaß "beschleunigte" Waffenlieferungen aus dem Westen zu fordern.

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Bei russischen Angriffen im Süden und Osten der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben elf Menschen getötet worden. Bei dem Angriff auf die Stadt Vilniansk in der Region Saporischschja seien sieben Zivilisten getötet worden, darunter zwei Kinder, erklärte Gouverneur Iwan Fedorow am Samstag in Onlinediensten. Bei Angriffen auf Dörfer nahe der östlichen Front in der Region Donezk wurden nach offiziellen Angaben vier Menschen getötet.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte angesichts der jüngsten Angriffe "beschleunigte" Waffenlieferungen aus dem Westen. "Jede Verzögerung von Entscheidungen in diesem Krieg bedeutet den Verlust von Menschenleben", erklärte Selenskyj und forderte die Lieferung von Waffen, um "die russischen Raketenwerfer zu zerstören".

Laut Fedorow wurden bei dem Angriff auf Vilniansk zehn Menschen verletzt sowie eine "wichtige Infrastruktureinrichtung, ein Geschäft und Wohngebäude" beschädigt. Vilniansk liegt 29 Kilometer nordöstlich von der Regionalhauptstadt Saporischschja entfernt, die von der Ukraine kontrolliert wird. Russland hält große Teile der Region besetzt.

Saporischschja immer wieder Ziel von Angriffen

Russland greift seit Beginn der Invasion im Februar 2022 immer wieder Saporischschja und umliegende Städte an. In den vergangenen Wochen hat Moskau seine Angriffe jedoch vor allem auf den Osten der Ukraine konzentriert.

Im Dorf Saritschne in der Region Donezk "haben die Russen drei Menschen getötet", schrieb Gouverneur Wadym Filaschkin in Onlinediensten. Der ukrainische Generalstaatsanwalt teilte später mit, ein weiterer Mensch habe im an der Front gelegenen Dorf New York "tödliche Verletzungen erlitten". New York wird seit Mitte Juni im Zuge der russischen Bemühungen, die Stadt Torezk zu erobern, immer wieder angegriffen.

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Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor die Einnahme eines weiteren Dorfes in der Ostukraine gemeldet. Die russischen Streitkräfte hätten die Siedlung Schumi in der Region Donezk eingenommen und somit ihre "taktische Position" verbessert, erklärte das Ministerium. Schumi liegt weniger als zehn Kilometer östlich der Stadt Torezk, auf die russische Kräfte seit Wochen vorrücken. Torezk liegt seinerseits nordwestlich der Stadt Gorliwka, die sich seit 2014 unter der Kontrolle von Separatisten befindet.

Die ukrainische Polizei teilte am Samstag zudem mit, dass sie eine Frau tot aufgefunden habe, die bei einem russischen Angriff auf die Stadt Dnipro am Freitag getötet worden sei. Bei dem Angriff auf die Stadt nördlich von Saporischschja wurden demnach 13 weitere Menschen verletzt.(afp/jst)

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