Nach einem ukrainischen Luftangriff ist ein Treibstoff-Frachter nach Angaben der russischen Behörden im Hafen von Kawkas in der südrussischen Region Krasnodar gesunken.

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Die mit Treibstofftanks beladene Fähre sei "wegen der erlittenen Schäden" im Hafen von Kawkas gesunken, erklärte Regionalgouverneur Wenjamin Kondratjew am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Insgesamt sollen laut der Kreisverwaltung 30 Zisternen an Bord der Eisenbahnfähre gewesen sein. Auf Videos war der Angriff von Anwohnern festgehalten worden. Darauf sind große Flammen und riesige schwarze Rauchwolken zu sehen, die aus einem Objekt im Hafen steigen.

Der Hafen Kawkas liegt in der Region Krasnodar gegenüber der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim an der Meerenge von Kertsch. Nach unbestätigten Angaben russischer Telegramkanäle soll das Schiff mit einer Anti-Schiffsrakete des ukrainischen Typs Neptun beschossen worden sein.

Zwei Menschen galten noch als vermisst. "Zum jetzigen Zeitpunkt konnten bereits 17 Besatzungsmitglieder gerettet werden", schrieb Kondratjew auf seinem Telegramkanal. Die Suche nach den Vermissten werde fortgesetzt.

Ukraine greift immer wieder Ziele auf der Krim an

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine vor zweieinhalb Jahren hat die Ukraine immer wieder Ziele auf der Krim sowie die Brücke angegriffen, die die Halbinsel mit dem russischen Festland verbindet. Nach einer Reihe von Angriffen hatte Russland seine Schwarzmeerflotte von deren historischem Stützpunkt Sewastopol auf der Krim weiter östlich nach Noworossijsk auf dem russischen Festland verlegt.

Moskau nutzt den Hafen intensiv für die Versorgung seiner Truppen in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Ukraine wiederum greift gezielt auch immer wieder Objekte der Kraftstoffversorgung an, die für das russische Militär wichtig sind. So schlugen ukrainische Drohnen Anfang der Woche in einem Treibstofflager der südrussischen Region Rostow ein. Der Brand ist auch nach mehreren Tagen bislang nicht gelöscht.

Selenskyj will mehr Angriffe auf russischem Gebiet

Bei einem Treffen mit Armeeveteranen forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag eine Verstärkung der Angriffe auf russisches Gebiet: "Um den Besatzer aus unserem Land zu werfen, müssen wir dem russischen Staat auf eigenem Territorium so viele Probleme wie möglich bereiten", sagte er.

Nach Angaben von Gouverneur Kondratjew suchten Rettungsmannschaften nach mehreren Besatzungsmitgliedern des im Hafen von Kawkas versenkten Frachtschiffs. Vier Besatzungsmitglieder seien gerettet worden. (afp/dpa/bearbeitet von cgo)

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