In der Region Charkiw gerät die ukrainische Armee offenbar zunehmend unter Druck. "Die Situation ist kompliziert", sagt ein Kommandeur.
Angesichts der russischen Offensive in der Region Charkiw hat die ukrainische Armee am Dienstag eingeräumt, dass die Lage für sie in dem Gebiet im Nordosten des Landes "kompliziert" sei. Die russischen Truppen seien in der Region um die Stadt Kupiansk bei Waffen und Personal "überlegen", erklärte Oleksandr Syrsky, der Kommandeur des ukrainischen Heeres, im Onlinedienst Telegram. "Die Situation ist kompliziert", gestand er ein. Die ukrainischen Truppen hielten aber ihre Stellungen.
Seit Monaten stößt die russische Armee in dem Gebiet vor, um das regionale Zentrum Kupiansk einzunehmen. Russische Truppen hatten die Stadt in den ersten Tagen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nach dem 24. Februar 2022 eingenommen. Im September desselben Jahres konnte die ukrainische Armee die Region um Charkiw in einer Überraschungsoffensive zurückerobern.
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Waffenhilfe aus dem Westen stockt
Das russische Verteidigungsministerium teilte seinerseits am Dienstag mit, acht ukrainische Angriffe um Kupiansk abgewehrt zu haben. Zugleich gab Moskau bekannt, dass seine Soldaten den Druck in der Region um die ostukrainische Stadt Bachmut verstärkten.
Die Ukraine fordert derzeit zusätzliche Waffenlieferungen von ihren westlichen Verbündeten, die sich jedoch zunehmend zurückhaltend zeigen. Nach Angaben des in den USA angesiedelten Think-Tanks Institut for the Study of War (ISW) ist die Ukraine bereits gezwungen, Munition zu rationieren.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenksyj wird am Dienstagnachmittag bei einer Pressekonferenz den Fragen von Journalisten Rede und Antwort stehen. Auch dabei dürfte es um die komplizierte Situation an der Front und um die internationale Unterstützung gehen. Selenskyj war zuletzt in mehreren westlichen Ländern unterwegs, darunter in den USA, um für weitere militärische und politische Unterstützung für die Ukraine zu werben. (afp/fab)
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