Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht weitere Erfolge bei der Kiewer Offensive in der russischen Region Kursk. Der Oberkommandierende der Streitkräfte, Olexander Syrskyj, habe ihn über eine Stärkung der Stellungen in dem Gebiet informiert, teilte Selenskyj auf der Nachrichtenplattform X mit.
Auch sei die stabilisierte Fläche insgesamt größer geworden, sagte Selenskyj unter Berufung auf den General. Anders als in den vergangenen Tagen gab es keine neuen konkreten Angaben zur Zahl der von Kiew nun kontrollierten Ortschaften und Fläche im Gebiet Kursk.
Nach letzten Angaben aus Kiew kontrolliert die Ukraine mehr als 80 Ortschaften und 1.500 Quadratkilometer Fläche im Gebiet Kursk. Überprüfbar sind die Angaben der Kriegsparteien nicht von unabhängiger Seite. Experten gehen jeweils von der Hälfte der von Kiew genannten Zahlen aus.
Selenskyj betont westliche Waffenlieferungen
Zugleich lobte Selenskyj, dass die Ukraine ihren Bestand an russischen Kriegsgefangenen weiter aufgefüllt habe. "Ich danke allen unseren Soldaten und Kommandeuren, die russische Militärangehörige gefangen nehmen und damit die Freilassung unserer von Russland festgehaltenen Kämpfer und Zivilisten näherbringen", sagte Selenskyj.
Selenskyj will mit der Offensive nach eigenen Angaben nach fast zweieinhalb Jahren in dem russischen Angriffskrieg den Druck auf Moskau erhöhen, die Kämpfe durch Verhandlungen zu beenden. Solche Verhandlungen sind allerdings aus russischer Sicht durch die ukrainische Offensive in noch weitere Ferne gerückt.
Schwierige Lage auch in ukrainischen Gebieten Sumy und Donezk
Russische Militärblogger berichten weiter von einer schwierigen Lage für Moskaus Truppen im Gebiet Kursk, während das Verteidigungsministerium in Moskau erneut die Vernichtung Hunderter ukrainischer Soldaten meldete. Russland führte nach eigenen Angaben erneut auch Luftschläge gegen das benachbarte ukrainische Gebiet Sumy aus, von wo Kiews Truppen mit rund 10.000 Mann nach Kursk eingedrungen waren. Nach ukrainischen Angaben gerieten bei einem Treffer in einem Wohngebiet zahlreiche Autos in Brand. Zwei Menschen seien verletzt worden, hieß es.
Russische Angriffe in Donezk
Selenskyj informierte auch über die Lage im umkämpften ostukrainischen Gebiet Donezk. Dort gebe es weiter Dutzende Angriffe von russischer Seite. Auch Moskau berichtete über neue Attacken in der Region. Die russischen Einheiten hätten ihre Positionen dort weiter verbessert, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
Die Einheiten im Donbass unternähmen alles, um die Attacken abzuwehren und die Besatzer zu zerstören, sagte Selenskyj. "Die Lage bleibt unter Kontrolle." Selenskyj sagte, dass die Ukraine weiter daran arbeite, von den Partnern im Westen neue Zusagen für Waffenlieferungen zu erhalten. © dpa
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