Nach monatelangem Stillstand haben Russland und die Ukraine erstmals wieder Gefangene ausgetauscht. Durch Verhandlungen seien 75 russische Soldaten zurückgeholt worden, "denen tödliche Gefahr drohte", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag mit. Im Gegenzug seien den ukrainischen Streitkräften 75 Kriegsgefangene übergeben worden.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte den Austausch auf seinem Telegramkanal. Seinen Angaben nach wurden neben regulären Soldaten auch Angehörige der Nationalgarde und des Grenzschutzes sowie vier Zivilisten an die Ukraine übergeben.

Zuletzt hatten beide Seiten im Februar einen größeren Gefangenaustausch vollzogen. Erst vor zwei Tagen hatte die russische Menschenrechtsbeauftragte Tatjana Moskalkowa Kiew vorgeworfen, den Austausch zu sabotieren. "Leider ist der Austausch mit der Ukraine, die ständig neue vorgeschobene Forderungen stellt, seit ein paar Monaten gestoppt", sagte sie bei einer Sitzung des Parlaments, der Staatsduma. Die Chefin des Kremlpropagandasenders RT, Margarita Simonjan, behauptete, dass die Ukraine nur Kämpfer des nationalistischen Regiments Asow aus Russland herausholen wolle und kein Interesse an anderen Soldaten habe.

Nach dem nun erfolgten Austausch, zu dem keine Asow-Kämpfer gehörten, betonte Selenskyj erneut, dass Kiew an der Rückkehr aller Gefangenen arbeite.  © dpa

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