• Der französische Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy hat vor Gericht den Bestechungsvorwurf der Anklage zurückgewiesen.
  • Der 65-Jährige nahm am Montag in Paris erstmals ausführlich Stellung, wie französische Medien berichteten.
  • "Ich habe niemals die geringste Bestechungstat begangen", zitierte die Nachrichtenagentur AFP den einst mächtigsten Franzosen, der vom 2007 bis 2012 im Élyséepalast regiert hatte.

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Sarkozy wird vorgeworfen, 2014 über seinen Rechtsbeistand versucht zuhaben, von Gilbert Azibert, einem damaligen Generalanwalt beim Kassationsgericht, Ermittlungsgeheimnisse zu erfahren. Der Prozess begann bereits Ende November.

Wie Medien weiter berichteten, sollen einige abgehörte Telefongespräche Sarkozys im Gerichtssaal abgespielt werden. Die Strafkammer habe diesem überraschenden Antrag der Staatsanwaltschaft zugestimmt.

Die Vorwürfe gegen den Konservativen Sarkozy beruhen auf der Verwendung abgehörter Telefongespräche des Politikers mit seinem langjährigen Anwalt Thierry Herzog, der ebenfalls vor Gericht steht. Für Gespräche nutzten sie Anfang 2014 auch Mobiltelefone, die unter dem Pseudonym Paul Bismuth registriert waren. Die Geräte wurden abgehört, weil es den Verdacht gab, dass Libyen Geld für Sarkozys erfolgreichen Präsidentschaftswahlkampf 2007 gegeben haben soll.

Die Verteidigung Sarkozys wehrte sich letztlich erfolglos gegen das Abspielen der Telefongespräche. "Dieser Antrag der Staatsanwaltschaft ist vielleicht Zeichen ihrer Nervosität", sagte Sarkozys Anwältin Jacqueline Laffont laut AFP.

Den Angeklagten Sarkozy, Herzog und Azibert drohen jeweils Haftstrafen von bis zu zehn Jahren und eine Geldbuße von einer Million Euro. Nach derzeitiger Planung soll der Prozess an diesem Donnerstag enden.  © dpa

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