Nach dem Schiffsunglück in Griechenland mit mehreren Hundert Toten will die europäische Bürgerbeauftragte die Rolle der EU-Grenzschutzagentur Frontex untersuchen.

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"Es wurde berichtet, dass Frontex im vorliegenden Fall die griechischen Behörden auf die Anwesenheit des Schiffes aufmerksam gemacht und Hilfe angeboten hat, aber es ist nicht klar, was Frontex darüber hinaus hätte unternehmen können oder sollen," teilte Emily O’Reilly am Mittwoch in Brüssel mit. Während die Rolle der griechischen Behörden auf nationaler Ebene untersucht werde, müsse auch die Rolle von Frontex geklärt werden.

Die Ombudsfrau bat demnach um den formellen Bericht über die Ereignisse und über Einzelheiten darüber, wie Informationen über Such- und Rettungsaktionen zwischen Frontex und den nationalen Behörden ausgetauscht werden. Weitere Fragen betreffen die Verwendung von auf Booten montierten Kameras während gemeinsamer Operationen.

Viele Migranten versuchen lebensgefährliche Überfahrten in oft seeuntauglichen Booten nach Europa. Dabei kommt es immer wieder zu schweren Bootsunglücken. Mitte Juni waren etwa beim Untergang eines völlig überfüllten Fischkutters rund 50 Seemeilen vor der griechischen Küste Hunderte Migranten ertrunken, die von Libyen nach Italien übersetzen wollten. Frontex wird von Nichtregierungsorganisationen immer wieder vorgeworfen, die Rechte von Flüchtlingen nicht ausreichend zu schützen.  © dpa

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