Die Ampel gibt in der Öffentlichkeit kein gutes Bild ab, das weiß auch der Kanzler. Zugleich übt Scholz Medienkritik - man mache schließlich keine neue Folge "Gute Zeiten, schlechte Zeiten".

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Bundeskanzler Olaf Scholz kritisiert das öffentliche Auftreten seiner Ampel-Koalition. "Die Regierung muss sich vorhalten lassen, dass viele Entscheidungen von heftigem öffentlichem Streit begleitet wurden", sagte der SPD-Politiker dem "Tagesspiegel". "Vor lauter Pulverdampf konnte man manchmal nicht mehr sehen, was da eigentlich alles beschlossen wurde." Dabei seien "viele dieser Beschlüsse richtungsweisend". Er rechne fest damit, dass die Ampel die gesamte Legislaturperiode zusammenbleibe.

Zugleich nutzte Scholz die Gelegenheit für Medienkritik und erhob den Vorwurf, Medien würden nicht angemessen berichten. Die Bürgerinnen und Bürger erführen von politischen Diskussionen zu selten, worum es wirklich gehe. "Zu oft wird nur berichtet: Wer tritt wie auf? Wer benimmt sich daneben? Wer sieht hübsch aus oder formuliert besonders clever?", sagte Scholz. "Wir machen hier aber keine neue Folge von 'Gute Zeiten, schlechte Zeiten' – es geht doch um Politik."

Scholz: "Mich ärgert es, wenn die Betrachtung von Politik sich auf den Theaterdonner, der bei der Durchsetzung jeder entschiedenen Reform zu hören ist, konzentriert und bei der Berichterstattung die Inhalte kaum eine Rolle spielen." (dpa/pak)

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