Zunächst wollte die Bundesregierung die Luftverkehrssteuer für kurze und lange Flüge gleichermaßen erhöhen. Nun sollen Reisende für Kurzstrecken doch prozentual stärker zur Kasse gebeten werden - eine Reaktion auf die laute Kritik am ursprünglichen Vorhaben.

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Kurze Flüge sollen für mehr Klimaschutz jetzt doch teurer werden als zunächst geplant. Die große Koalition hat ihre Pläne zur Erhöhung der Luftverkehrsteuer ein zweites Mal angepasst. Wie am Dienstag aus dem Bundesfinanzministerium verlautete, soll die Ticketsteuer für Flüge im Inland und in EU-Staaten nun um rund 76 Prozent, die für längere Flüge um rund 43 Prozent angehoben werden.

Die Airlines schlagen die Luftverkehrsteuer zumindest teilweise auf die Flugpreise auf - Flugtickets könnten also entsprechend teurer werden. Am Mittwoch soll das Kabinett über den Entwurf abstimmen.

Höhere Steuer auf Flugreisen, Entlastung bei Bahnreisen

Die Änderung ist zum 1. April 2020 geplant. Konkret soll die Luftverkehrsteuer für Flüge in Europa um 5,65 Euro steigen - auf dann 13,03 Euro pro Ticket mit Start von einem deutschen Flughafen. Bei Strecken bis 6.000 Kilometer ist eine Erhöhung um 9,96 Euro auf 33,01 Euro vorgesehen. Bei noch weiteren Fernstrecken sollen künftig 59,43 Euro fällig werden, fast 18 Euro mehr als bislang.

Zunächst hatte das Finanzministerium die Steuer in allen Kategorien prozentual gleich stark anheben wollen. Für kurze Flüge hätte sie nur um knapp drei Euro steigen sollen. Dafür gab es jedoch viel Kritik. Niemand verzichte deswegen auf einen Flug, hieß es.

Das Finanzministerium rechnet durch die Reform mit Mehreinnahmen für den Staat von 740 Millionen Euro im Jahr. Derzeit nimmt die Bundesregierung durch die Ticketsteuer etwa eine Milliarde Euro jährlich ein.

Das Extra-Geld soll die geplante Mehrwertsteuersenkung auf Fernreisen der Bahn ausgleichen, durch die der Bund pro Jahr rund 500 Millionen Euro weniger einnehmen wird. (dpa/mcf)

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