Ein Radweg, der Lorchhausen und Rüdesheim in Hessen verbinden soll, ist der wohl teuerste Radweg aller Zeiten. Ganze 115 Millionen Euro soll das geplante Projekt kosten - der Bund der Steuerzahler steht dahinter.

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Trotz Ausgaben von rund 115 Millionen Euro für einen etwa 11,3 Kilometer langen Radweg am Rhein sieht der Bund der Steuerzahler keinen Grund für Kritik an dem Projekt.

Die enge Lage im Rheintal mit der Schifffahrt, einer Bahnlinie sowie der Bundesstraße 42 biete keine Alternative, sagte der Sprecher der gegen Steuerverschwendung zu Felde ziehenden Organisation in Hessen, Moritz Venner, am Freitag in Wiesbaden. "Wir begleiten das Vorhaben schon seit mehreren Jahren. Das ist eben keine Verbindung einfach nur zwischen zwei Orten."

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die "Bild"-Zeitung hatten über den Fall berichtet. Der Radweg soll von der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz über Lorch, Assmannshausen bis nach Rüdesheim am Rhein führen. Er ist nach Angaben des hessischen Verkehrsministeriums in drei Bauabschnitte unterteilt.

Warum der Radweg so teuer wurde

Bei der ersten Kostenschätzung mit einem Rahmen von 39 Millionen Euro habe noch keine Planung, sondern nur ein Bauentwurf vorgelegen, erklärte das Ministerium.

Erst bei der konkreten Planung seien viele Probleme wegen Vorgaben durch das Weltkulturerbe Mittleres Rheintal, der Wasserschifffahrtsverwaltung zum Hochwasserschutz sowie der Bahn aufgetaucht. Dies habe zu dem deutlichen Anstieg der Kosten geführt.

Auch die Verteuerung durch Kampfmittelfunde in der Baustelle hätten zu Buche geschlagen, teilte das Ministerium mit. In den Gesamtkosten, die vom Bund getragen werden, sind nach Angaben des Wiesbadener Ministeriums nicht nur die Ausgaben für den Bau des Radwegs, sondern auch für die Verbreiterung der Bundesstraße sowie eine bessere Kurvenführung der Strecke enthalten.

Baustart war im Jahr 2006. Das Vorhaben war mit dem wachsenden Tourismus in der Region sowie mehr Verkehrssicherheit begründet worden. (kad/dpa)

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