- Die Party ist vorbei, doch der Kater noch lange nicht: In der Affäre um Lockdown-Feiern in der Downing Street soll ein Bericht in London in Kürze mehr Licht ins Dunkel bringen.
- Die Konsequenzen könnten erheblich sein.
In der Affäre um Lockdown-Partys in
Dass sich der mit Spannung erwartete Moment der Wahrheit erneut verzögert, ist jedoch nicht ausgeschlossen. Parallel dazu gehen die Ermittlungen der Londoner Polizei zu einigen Feiern in der Downing Street weiter.
Untersuchungsbericht soll am Mittwoch vorgelegt werden
Die am Dienstag angekündigten Polizei-Ermittlungen drohten zunächst, die Veröffentlichung des Berichts von Sue Gray, die im Cabinet Office der britischen Regierung angesiedelt ist, auf unbestimmte Zeit aufzuschieben.
Die als unbestechlich und kompromisslos geltende Beamtin soll ihre Ergebnisse jedoch möglichst bald vorlegen wollen. Außerdem hatte die Polizei Berichten zufolge keine Einwände, da es bei Grays Bericht nicht um strafrechtliche Konsequenzen gehen soll, sondern lediglich um die Klärung der Fakten.
Partygate: Politiker fordern Rücktritt von Boris Johnson
Mehrere Weihnachtsfeiern, eine Geburtstagsrunde, eine Gartenparty und nächtliche Besäufnisse vor dem Begräbnis von Prinz Philip: Die Liste der mutmaßlich illegalen Zusammenkünfte in der Downing Street ist lang geworden. Der Bericht von Sue Gray soll klären, wer wann wo, wie oft und wie lange mit wem gefeiert hat.
Von den Ergebnissen hängt nicht weniger als Boris Johnsons politisches Überleben ab. Rund ein halbes Dutzend Tory-Abgeordnete haben bereits öffentlich den Rücktritt des Premiers gefordert. Von vielen anderen heißt es, sie wollten den Bericht abwarten.
Entschuldigung und Reformen von Johnson erwartet
Boris Johnson selbst soll den Bericht zuerst bekommen und dann wenige Stunden später der Öffentlichkeit vorlegen müssen, wie der Sender ITV berichtete. Es wird damit gerechnet, dass Johnson sich erneut wortreich entschuldigt und eine weitreichende Reform der Trinkkultur in der Downing Street ankündigt - fest entschlossen, sein politisches Überleben zu retten.
Am Dienstag begrüßte der Premier die Ermittlungen der Polizei und sagte, sie würden helfen, einen "Schlussstrich" unter die Angelegenheit zu ziehen.
Ob dieser so ausfällt, wie Johnson es sich vorstellt, bleibt abzuwarten. Denn noch spannender als die große Aufklärung der Partygate-Affäre dürften daher die Reaktionen in Johnsons Fraktion werden.
Sprechen sich mindestens 15 Prozent der konservativen Abgeordneten - das sind 54 Parlamentarier - ihm das Misstrauen aus, muss sich der Premier einer Abstimmung stellen. Wie viele geheime Briefe bislang bei Graham Brady, dem Vorsitzenden des zuständigen Komitees eingegangen sind, weiß außer diesm niemand. (dpa/ari)
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