Es geht um Migration, um den Haushalt, ums Bürgergeld – die Liste der Konflikte in der Ampel-Koalition ist lang. Greift Kanzler Olaf Scholz ausreichend durch? In einer Umfrage gibt es ein klares Nein für den Kanzler.
Für die nach Angaben der Forschungsgruppe Wahlen repräsentative Umfrage wurden zwischen dem 3. und 5. September 1.328 Menschen telefonisch und online befragt.
Scholz erwartet trotz allem zweite Amtszeit
Trotz der schlechten Umfrageergebnisse und der jüngsten Wahldebakel hält Scholz an seiner Kanzlerkandidatur bei der Bundestagswahl 2025 fest. Er rechne "fest damit, dass die SPD und ich 2025 ein so starkes Mandat bekommen, dass wir auch die nächste Regierung anführen werden", sagte der SPD-Politiker dem "Tagesspiegel".
"Regieren wird nicht einfacher, also sollten wir es machen", sagte der Kanzler. Sein Ziel sei "eine SPD-geführte Bundesregierung". Auf die Frage, ob ihn der Gedanke an vier weitere Jahre Ampel-Regierung nicht mürbe mache, entgegnete Scholz: "Ich bin Läufer und habe eine gute Kondition. Die braucht man auch."
Mehrheit mit Arbeit der Regierung unzufrieden
Bereits in einer am Samstag veröffentlichten Umfrage hatte Scholz mit der von ihm geführten Ampel-Regierung nicht gut abgeschnitten. Laut der Befragung des Instituts Insa für die "Bild am Sonntag" sind 74 Prozent der Befragten mit der Arbeit der Bundesregierung nicht zufrieden – das sind 4 Prozentpunkte mehr im Vergleich zur Erhebung von vor zwei Wochen. Mit der Arbeit von Scholz sind 70 Prozent unzufrieden (plus 6).
Die Ampel-Koalition verliert ebenfalls weiter an Zustimmung. SPD, Grüne und FDP kommen demnach zusammen auf 29 Prozent. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche.
Die Kanzler-Partei SPD liegt in der Umfrage bei 15 Prozent (minus 1), die Grünen bei 10 Prozent (minus 1). Die Liberalen erreichen wie in der Vorwoche nur 4 Prozent und könnten damit aus dem Bundestag fliegen. Der Bundestag wird erst im September 2025 Jahres regulär gewählt. (dpa/bearbeitet von mbo)
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