Mehr als die Hälfte der Deutschen ist nach einer repräsentativen Umfrage der Meinung, dass Deutschland sich außenpolitisch in Krisen mehr zurückhalten sollte. Das geht aus der am Montag veröffentlichten Umfrage "The Berlin Pulse" hervor, die die Körber-Stiftung beim Meinungsforschungsinstitut Kantar Public in Auftrag gegeben hat. Demnach waren 54 Prozent der vom 6. bis 12. September - also vor dem Gaza-Krieg - befragten 1057 Wahlberechtigten ab 18 Jahren dafür, dass die Bundesrepublik sich eher zurückhalten als engagieren sollte.

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Nur noch etwa jeder Dritte wünscht sich mehr außenpolitisches Engagement - das ist der niedrigste Wert seit Beginn der "The Berlin Pulse"-Umfragen im Jahr 2017 - damals war es noch mehr als jeder Zweite. Gleichzeitig finden 57 Prozent der Befragten, dass Deutschland international in den vergangenen zwei Jahren an Einfluss verloren hat.

"Mehr als je zuvor wirken sich internationale Krisen auf den inneren Zusammenhalt unserer Gesellschaft aus", erklärte Nora Müller, Leiterin des Bereichs Internationale Politik der Körber-Stiftung. Auch aus diesem Grund liege es in Deutschlands Interesse, aktiv zur Bewältigung der Krisen beizutragen, ergänzte sie. Doch eine Mehrheit der Deutschen wünsche sich weiterhin außen- und sicherheitspolitische Zurückhaltung.  © dpa

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