Bei der US-Präsidentschaftswahl 2020 verlor Donald Trump gegen Joe Biden. Dennoch versuchte er vieles, um an der Macht zu bleiben. Ein Bericht wirft ihm nun vor, er habe auch versucht Wahlprüfer zu beeinflussen.

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Ex-US-Präsident Donald Trump soll einem Medienbericht zufolge nach seiner Niederlage im November 2020 versucht haben, zwei Wahlprüfer im US-Bundesstaat Michigan von einer Bestätigung der Ergebnisse in ihrem Bezirk abzuhalten.

Die Zeitung "The Detroit News" veröffentlichte am Donnerstag (Ortszeit) Mitschnitte eines Telefonats, in denen Trump den beiden republikanischen Mitgliedern des Wahlprüfungsausschusses in Wayne County sagt, dass sie im Falle einer Bestätigung schlecht dastehen würden. "Wir können nicht zulassen, dass diese Menschen uns unser Land wegnehmen", fügte Trump hinzu.

Ebenfalls bei dem Telefonat anwesend war demnach die Chefin des Nationalkomitees der Republikaner (RNC), Ronna McDaniel. Sie wies die beiden Wahlprüfer laut den Mitschnitten an, "nicht zu unterschreiben". "Wir werden Ihnen Anwälte besorgen", sagte McDaniel weiter. Auch Trump betonte: "Wir werden uns darum kümmern."

Trump erkennt Wahlergebnis von 2020 bis heute nicht an

Das Telefonat ereignete sich dem Zeitungsbericht zufolge zwei Wochen nach der Präsidentschaftswahl, bei der Trump den Bundesstaat Michigan an seinen Herausforderer Joe Biden verloren hatte. Laut "The Detroit News" leben etwa 18 Prozent der Einwohner Michigans im Bezirk Wayne County. Bei der Präsidentschaftswahl 2020 wurden dort demnach etwa 878.000 Wählerstimmen abgegeben.

RNC-Chefin McDaniel erklärte nun gegenüber "The Detroit News", sie habe zu der betroffenen Zeit "öffentlich und wiederholt" gesagt, "dass es reichlich Beweise gab, die eine Prüfung rechtfertigten". Ein Sprecher Trumps gab an, das Vorgehen des Ex-Präsidenten sei Teil seiner Pflicht, "die Integrität der Wahlen zu gewährleisten".

Biden hatte Trump bei der Präsidentschaftswahl 2020 besiegt. Trump, der bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut für die Republikaner kandidieren will, weigerte sich aber, seine Niederlage anzuerkennen, und erhob vielfach widerlegte Vorwürfe des massiven Wahlbetrugs. Der 77-Jährige ist inzwischen zwei Mal wegen seiner Versuche angeklagt worden, den Ausgang der Wahl 2020 zu kippen und sich damit an der Macht zu halten. (afp/thp)






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