Der Minderheitsführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, ist am Mittwoch zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen bei einer Pressekonferenz plötzlich erstarrt.

Mehr News zur US-Politik

Der 81-Jährige beantwortete im US-Bundesstaat Kentucky Fragen von Journalisten und verstummte nach einer Frage zu einer möglichen erneuten Kandidatur etwa 30 Sekunden lang. "Haben Sie die Frage gehört, Senator?", fragte eine Mitarbeiterin nach dem Aussetzer. Als McConnell nicht reagierte, sagte sie an das Publikum gerichtet: "Es tut mir leid (...). Wir brauchen noch eine Minute."

McConnell habe sich "kurzzeitig benommen" gefühlt und während "seiner heutigen Pressekonferenz innegehalten", sagte sein Sprecher später der Nachrichtenagentur AFP. Aus dem Umfeld des Politikers verlautete, dass er vor seinem nächsten öffentlichen Auftritt einen Arzt aufsuchen wollte.

Es ist bereits der zweite Vorfall dieser Art innerhalb weniger Wochen: Am 26. Juli war McConnell bei einem Pressetermin plötzlich mitten im Satz erstarrt. Er stand etwa 20 Sekunden lang bewegungslos vor einem Mikrofon, bevor Mitarbeiter und andere Senatoren ihn wegführten. Wenige Minuten später kehrte der erfahrene Politiker zurück und sagte vor den Journalisten, "mir geht es gut", bevor er die Pressekonferenz fortsetzte.

McConnell ist seit 2007 der führende Republikaner im Senat und war von 2015 bis 2021 Senats-Mehrheitsführer. In dieser Funktion blockierte er viele Gesetzesvorhaben der demokratischen Regierung unter Präsident Barack Obama und stärkte dessen Nachfolger Donald Trump nach der Amtsübernahme den Rücken.

Im März wurde McConnell ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem er während eines privaten Abendessens gestürzt war. Die Folge des Sturzes waren eine Gehirnerschütterung und eine gebrochene Rippe.

Die Vorfälle machen einmal mehr die Herausforderung einer alternden Führungsriege im US-Kongress bei beiden Parteien deutlich. Drei Senatoren sind älter als McConnell, darunter der 89-jährige Republikaner Chuck Grassley und die 90-jährige Demokratin Dianne Feinstein. Etwa zwei Dutzend weitere Senatoren sind 70 Jahre oder älter.

Alter ist auch ein zentrales Thema vor der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr. Der amtierende Präsident Joe Biden ist 80 Jahre alt, sein möglicher Herausforderer Donald Trump 77.  © AFP

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.