Bei der amerikanischen Polizei und im Strafrechtssystem ist institutioneller oder systemischer Rassismus einem UN-Bericht zufolge weit verbreitet.

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Betroffen seien Menschen afrikanischer Abstammung, berichteten UN-Expertinnen und -Experten am Donnerstag in Genf. Sie waren in den USA und haben dort Gefängnisse besucht, mit Betroffenen sowie Polizei- und Regierungsbehörden in zahlreichen Städten gesprochen. Den Bericht hatte der UN-Menschenrechtsrat angefordert. Die Experten forderten die US-Regierung auf, ihre Reformbemühungen zu verstärken.

Auch innerhalb der Polizei gebe es Rassismus und Diskriminierung gegen schwarze Kolleginnen und Kollegen, heißt es in dem Bericht. Es gebe in den Polizeibehörden Anhänger einer Theorie der "weißen Vorherrschaft". "Wenn von Strafverfolgungsbeamten erwartet wird, dass sie die Menschenrechte achten und schützen, setzt das auch eine Kultur des Respekts und des Wohlbefindens in den eigenen Reihen voraus", sagte Tracie Keesee, Mitglied der Expertengruppe.

Die Kommission kritisierte, dass minderjährige Schwarze in den USA zu lebenslänglicher Haft verurteilt werden, dass Frauen bei der Geburt im Gefängnis angekettet werden und manche zehn Jahre lang in Einzelhaft festgehalten würden. Manche würden in Gefängnissen zu Arbeiten gezwungen, die an die früheren Plantagen der Sklavenbesitzer erinnerten - "eine zeitgenössische Form der Sklaverei", so der Bericht.  © dpa

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