Der Vatikan hat Berichte über einen geplanten Moskau-Besuch von Papst Franziskus dementiert. Der Sprecher des katholischen Kirchenoberhaupts, Matteo Bruni, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Rom: "Das entspricht nicht der Wahrheit." Zuvor hatte der französische Online-Dienst Intelligence Online gemeldet, dass Franziskus eine Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin erhalten und diese auch schon angenommen habe. Die Reise sollte demnach im Juni stattfinden. Auf dem Heimweg nach Rom könne der Papst dann auch einen Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew machen, hieß es.

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Der Vatikan versucht seit längerer Zeit, in dem bereits seit mehr als zwei Jahre dauernden Angriffskrieg Russlands gegen das Nachbarland zu vermitteln. Franziskus hat dazu den italienischen Kardinal Matteo Zuppi als Sonderbotschafter eingesetzt - bislang jedoch ohne erkennbaren größeren Erfolg.

In der vergangenen Woche hatte der Papst mit Interview-Äußerungen zum Ukraine-Krieg weltweit Schlagzeilen gemacht. Dem Schweizer Fernsehen sagte er mit Blick auf die Ukraine: "Ich denke, dass derjenige stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut der weißen Fahne hat, zu verhandeln." An anderer Stelle fügte er später hinzu: "Verhandlungen sind niemals eine Kapitulation." Viele sahen in dem Interview eine einseitige Parteinahme für Russland, was der Vatikan entschieden zurückwies.


  © dpa

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