• Bei der Bundestagswahl 2017 waren rund 29 Prozent der Stimmen per Post eingegangen.
  • Die Deutsche Post rechnet bei der diesjährigen Wahl mit einem deutlich höheren Anteil an Briefwählern.
  • Man sei auch auf den Fall vorbereitet, dass mehr als 60 Prozent der Menschen per Post wählen.

Mehr zur Bundestagswahl 2021 finden Sie hier

Korrektur: In einer früheren Version des Artikels wurde ein Bild verwendet, auf dem zu sehen ist, wie der blaue Stimmzettelumschlag in einen Briefkasten geworfen wird. Das ist falsch und macht Ihre Stimme ungültig! In den blauen Umschlag kommt der von Ihnen ausgefüllte Stimmzettel, wird anschließend zugeklebt und zusammen mit dem unterschriebenen Wahlschein in den roten Umschlag gesteckt. Dieser wird ebenfalls zugeklebt und kann dann unfrankiert in den Briefkasten geworfen werden.

Alles Wichtige zur Briefwahl lesen Sie hier.

Die Deutsche Post rechnet für die Bundestagswahl mit einem Briefwahl-Rekord. Alles deute darauf hin, dass der Anteil der Briefwählerinnen und Briefwähler so hoch sein werde wie nie zuvor, teilte die Deutsche Post DHL Group am Donnerstag mit.

Der Vorstand für den Bereich Post und Pakete Deutschland, Tobias Meyer, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Ob das im hohen 40er-Prozentbereich oder sogar im 50er-Prozentbereich sein wird, werden wir sehen. Vorbereitet sind wir auch auf den Fall, dass mehr als 60 Prozent der Wähler Briefwahl nutzen."

An den Tagen vor der Wahl werde man verstärkt kontrollieren, dass es keine überfüllten Briefkästen gebe. "Wir werden spezifisch nachprüfen, dass auch wirklich nichts liegenbleibt", sagte Meyer.

Um Pannen zu verhindern, habe die Post das Gespräch mit den Kommunen gesucht. "In der Vergangenheit gab es gelegentlich Probleme an Schnittstellen. Da waren Wahlbenachrichtigungen auf zu dünnem Papier gedruckt und liefen nicht gut durch die Sortiermaschine oder der Umschlag war zu dunkel, um die Anschrift automatisch lesen zu können."

Anteil der Briefwähler steigt kontinuierlich

Der Anteil der per Post abgegebenen Stimmen hatte sich bereits in den vergangenen Bundestagswahlen kontinuierlich erhöht. Gingen 2005 noch rund 19 Prozent der Stimmen per Brief ein, waren es bei der 2017 schon fast 29 Prozent. Die Corona-Pandemie hat den Trend zur Briefwahl nun noch einmal deutlich verstärkt, vermutet man bei der Post.

Dass die Abstimmung per Brief nicht nur sicher ist, sondern auch grundsätzlich jedem offensteht, wird schon seit Jahren betont. Das Bundesverfassungsgericht bestätigte 2013 die allgemeine Freigabe der Briefwahl als verfassungsgemäß: Die Zulassung der Briefwahl diene dem Ziel, eine möglichst umfassende Wahlbeteiligung zu erreichen und damit dem Grundsatz der Allgemeinheit der Wahl Rechnung zu tragen.

Mit der Deutschen Post sei vereinbart, dass selbst Wahlbriefe, die am Tag vor der Wahl in den Briefkasten geworfen wurden, noch am Wahl-Sonntag zugestellt würden, so der Bundeswahlleiter. Sollte es mit dem Einwerfen nicht rechtzeitig geklappt haben, können Wähler den roten Umschlag am Wahltag bei der auf diesem angegebenen Stelle abgeben - oder abgeben lassen.

Die letzte Bundestagswahl hat zudem gezeigt, dass die Wahl per Brief sogar weniger ungültige Stimmen produziert als die im Wahllokal. 2017 waren nur 0,9 Prozent der Erststimmen ungültig, die per Brief abgegeben wurden - im Vergleich zu 1,4 Prozent der am Wahltag abgegebenen. Von den Zweitstimmen waren es sogar nur 0,5 Prozent (Brief) im Vergleich zu 1,2 (Urne). (dpa/mko)

Bundestagswahl 2021: Wie wähle ich und worauf ich als Wähler achten sollte

Was es mit der Erst- und Zweitstimme auf sich hat und wann es zu Überhang- und Ausgleichsmandaten kommt. Ein Überblick über die Bundestagswahl. (Foto: iStock-Sergey Tinyakov)
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.