Das Rennen um die US-Präsidentschaft ist weiter offen. Am Freitag konnte der Demokrat Joe Biden seinen Vorsprung auf den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump in drei der vier entscheidenden Bundesstaaten allerdings weiter ausbauen. Lediglich in Arizona ging Bidens Vorsprung etwas zurück.

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In den vier entscheidenden noch offenen Bundesstaaten bei der US-Präsidentschaftswahl haben sich am Freitagnachmittag (Ortszeit) nur leichte Veränderungen ergeben. Damit liegt Herausforderer Joe Biden weiter sehr gut im Rennen. Sein Wahlkampfteam hatte für den Abend eine kurze Ansprache "zur Primetime" angekündigt.

In Pennsylvania lag Biden am Nachmittag (Ortszeit) gut 14. 500 Stimmen vor Amtsinhaber Donald Trump. Rund 100. 000 Stimmen standen noch zur Zählung aus, allerdings hatte Biden bei den jüngsten Aktualisierungen seine Position konstant verbessern können. Für Allegheny County, wo auch die Großstadt Pittsburgh liegt, waren noch für den frühen Abend neue Zahlen zu knapp 7000 bisher noch offenen Stimmen angekündigt gewesen.

Skurriler Ruf nach "Gerechtigkeit": Trump-Unterstützer beten für Wahlsieg

Im US-Bundesstaat Nevada liefern sich Trump und Biden bei der Auszählung der Stimmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Trump-Anhängerin wollen jetzt mit Gebeten ihren Kandidaten unterstützen. Vor einem Wahlzentrum in Clark County riefen die Frauen Gott um Gerechtigkeit an.

Darüber hinaus kündigten die Behörden an, am späteren Nachmittag (Ortszeit) mit der Auswertung von bis zu 30.000 abgegebenen Stimmen zu beginnen, bei denen die Daten nachkontrolliert werden müssten. Darunter sind beispielsweise solche von Wählern, die nicht in einem Wahlbüro abgestimmt haben, in dem sie registriert waren, sondern in einem anderen. Damit die Stimmen gezählt werden können, halten Wahlhelfer Rücksprache mit dem ursprünglichen Wahlbüro.

In Georgia konnte Biden seinen sehr knappen Vorsprung auf rund 4.200 Stimmen mehr als verdoppeln. Experten erwarteten, dass auch die noch ausstehenden Stimmen diesen Vorsprung vergrößern. Einige tausend Briefwahlstimmen lagen noch vor, außerdem standen auch hier ebensoviele Stimmen zur Überprüfung an. Bei 8.400 Stimmen, die an Militärangehörige nach Übersee verschickt worden waren, war unklar, wie viele davon noch zurück auf dem Weg an die Wahlleiter waren. Außerdem war am Freitag eine voraussichtliche Nachzählung aller Stimmen angekündigt worden, weil beim Gesamtergebnis des Staates Biden und Trump voraussichtlich weniger als einen halben Prozentpunkt auseinanderliegen werden.

Biden verdoppelt Vorsprung in Nevada fast

In Arizona ist Bidens Vorsprung auf unter 40.000 Stimmen zurückgegangen. Er lag bei rund 39.400 Stimmen. Etwa 220. 000 Stimmen standen am Nachmittag noch zur Auszählung an, in welchem Takt neue Ergebnisse verkündet würden, war unklar. Zuletzt hatte Trump nur langsam seinen Rückstand aufgeholt.

In Nevada hatte Biden am Freitag seinen Vorsprung auf gut 20.100 Stimmen nahezu verdoppelt. Hier gingen Wahlkommentatoren nicht davon aus, dass sich durch noch ausstehende Stimmen etwas an dieser Mehrheit ändern würde, weil diese vor allem aus Las Vegas stammen, wo die Demokraten starke Unterstützung bekommen.

(br/dpa)


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