Die Methoden von Kriminellen sind so raffiniert geworden, dass niemand mehr vor Betrug gefeit ist. Wir klären über gängige und neue Maschen auf.

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Das ist keine E-Mail vom Beitragsservice, das ist Phishing

Update vom 5. Februar: Klingt doch super, diese "Rückerstattungsbenachrichtigung" vom Beitragsservice im E-Mail-Postfach. Zu viel gezahlte Rundfunkbeiträge für ARD, ZDF und Deutschlandradio sollen da zurückerstattet werden - ganz einfach per Kreditkarte. Okay, jetzt aber erst einmal halt.

Hinter diesen Mails steckt nämlich nicht der Beitragsservice, sondern Betrüger, die an Ihre Daten wollen. Der Beitragsservice warnt: Klicken Sie nicht auf den Link in der E-Mail und geben Sie keine Daten ein.

Auch wenn die Schreiben ähnlich aussehen wie echte Nachrichten des GEZ-Nachfolgers: "Der Beitragsservice kommuniziert nicht in dieser Form per E-Mail mit den Beitragszahlenden", heißt es in einer Mitteilung. Wer den Anweisungen im Schreiben folgt und seine Kreditkartendaten eingibt, könnte Opfer von Betrug werden. Denkbar sind etwa ungewollte Onlinekäufe mit den erbeuteten Daten, Identitätsdiebstahl oder mehr. Hier sind ein paar Anhaltspunkte, wie Sie gefälschte Schreiben erkennen können:

  • Die Absender nutzen gern E-Mail-Adressen aus scheinbar zufällig zusammengesetzten Buchstaben. Prüfen Sie daher die Absenderadresse genau, auch wenn unter Absender ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice steht.
  • Anders als in echten Schreiben des Beitragsservice erfolgt die Anrede allgemein mit "Sehr geehrter Kunde", manchmal wird auch nur die E-Mail-Adresse anstelle eines Namens genannt.
  • Anders als in den Schreiben des Beitragsservice wird keine Beitragsnummer angegeben.
  • In einigen Anschreiben ist von zu viel gezahlten "Rundfunkgebühren" die Rede. Bereits seit dem Jahr 2013 werden jedoch "Rundfunkbeiträge" erhoben.
  • Für die vermeintliche Rückerstattung wird man mitunter aufgefordert, seine Kreditkartendaten anzugeben, inklusive der geheimen CVV (eine dreistellige Nummer auf der Rückseite der Karte). Der Beitragsservice führe grundsätzlich keine Erstattungen via Kreditkarte durch und frage auch keine Kreditkartendaten ab, heißt es.
  • In manchen Fällen wird eine Kontaktadresse support@beitragsservice.de angegeben. Diese E-Mail-Adresse gibt es laut Beitragsservice nicht.

Was also tun mit Mails wie diesen? Am besten einfach löschen. Wer schon auf den Link geklickt und möglicherweise auch Kreditkarten-Daten eingegeben hat, erstattet Anzeige bei der Polizei. Das ist vor Ort auf der Dienststelle möglich oder auch im Netz über die jeweils zuständige Onlinewache. (dpa/bearbeitet von ff)

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Fake-Mails locken mit Steuerrückerstattung

Update vom 3. Februar: Schauen Sie besser zweimal hin, wenn Sie aktuell eine Info-Mail bekommen haben, die Sie vermeintlich zu Ihrem Steuerbescheid führen soll. Denn unter Umständen stammt diese gar nicht vom Finanzamt.

Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt derzeit vor einer Betrugsmasche mit E-Mails, die mit Steuerrückerstattungen locken und so aussehen, als kämen sie vom Online-Finanzamt Elster. Stattdessen kommen sie aber von Betrügern, die sich einen optischen Trick zunutze machen und das kleine "l" durch ein kleines "i" ersetzen - aus "Elster" wird so "Eister".

Wer den darin befindlichen Link anklickt, landet entweder auf unterschiedlichen Onlineshops, falschen Newsseiten oder erhält einen gefälschten Warnhinweis, dass der Computer mit einer Schadsoftware infiziert sei. Um das Problem zu beheben, soll entweder eine Software installiert oder ein Kundensupport angerufen werden. Weder das eine noch das andere sollten Betroffene tun. Stattdessen sollten sie den Browser oder den Tab direkt schließen. Auch persönliche Daten sollten nach Anklicken des Betrugslinks niemals angegeben werden.

Sollten Sie doch auf die Masche hereingefallen sein, informieren Sie unverzüglich die Stellen, deren Daten Sie auf den gefälschten Seiten angegeben haben, rät das Landeskriminalamt. Also zum Beispiel bei der Übertragung von Bankdaten die jeweilige Bank oder bei der Übertragung von Steuerdaten das zuständige Finanzamt. Außerdem sollten Sie Anzeige bei der örtlich zuständigen Polizei oder über die Onlinewache stellen und den Computer auf mögliche Schadsoftware hin überprüfen. (dpa/bearbeitet von tar)

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ADAC-Newsletter erhalten? Dann besser genau hinschauen

Update vom 30. Januar: Der ADAC warnt vor Online-Abzocke in seinem Namen. Immer wieder kursieren demnach gefälschte Mails oder Newsletter. Derzeit seien gefakte Newsletter im Umlauf. Diese werden oft von gefälschten Mail-Adressen geschickt.

Erkennen könne man das unter anderem daran, dass in der Absender-Adresse das Kürzel "ADAC" mit Zahlen kombiniert wird und der Text oder der Betreff häufig grammatikalische Fehler enthält. Betrüger kopieren Originalmails wie den Newsletter oder die Kilometerstandsabfrage der Autoversicherung, verändern die enthaltenen Links und verschicken diese manipulierten Mails, wie es weiter heißt. Auch dringende Aufforderungen, Umfragen, Gewinnspiele oder Prämien sollen die Empfänger demnach in die Irre führen. Das Ziel der Betrüger: An sensible Informationen oder Geldbeträge gelangen.

Der ADAC rät, nicht auf Schaltflächen zu klicken, die unter Zeitdruck zu dringenden Handlungen drängen, sensible Daten fordern oder irgendwelche Versprechungen machen. Auch sollte eine Phishing-Mail gelöscht werden.

Übrigens: Betrüger machen auch Fake-Anrufe im Namen des ADAC, in denen sie Menschen dazu auffordern, Daten über sich preiszugeben oder Anzahlungen zu machen. Auch darauf sollte man nicht eingehen und stattdessen die Rufnummer der Polizei melden. (sbi)

Weitere Betrugsmaschen aus dem Monat Januar finden Sie hier.

Verwendete Quelle

  • dpa
  • Watchlist Internet
  • Phishing-Radar der Verbraucherzentrale
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