Bei hohen Temperaturen möchte man an vielen Orten sein. Ein überfüllter Regionalzug ohne Klimaanlage gehört nicht dazu. Über Hitzemaßnahmen im Großen und Kleinen.

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Zugfahren mit der Bahn ist inzwischen eine Art Glücksspiel – mit vielen Nieten. Zugausfälle und Verspätungen stehen an der Tagesordnung. In den wärmeren Monaten sorgt auch die Temperatur in vielen Zügen im wahrsten Sinne des Wortes für Schnappatmung.

Je nach Abteil kann es extrem heiß und stickig werden – eine Herausforderung für manchen Kreislauf.

Die Deutsche Bahn hatte bereits in einer Pressemitteilung 2020 die Absicht erklärt, Züge und das Bahnnetz besser auf die Klimaveränderungen und Hitze reagieren zu wollen. Im Jahr 2023 kritisierte der Fahrgastverband ProBahn allerdings, dass in diesem Zusammenhang zu wenig geschehen sei.

Hitzemaßnahmen bei der Bahn

Doch wie ist der aktuelle Stand? Auf eine Anfrage unserer Redaktion bei der Deutschen Bahn erklärt ein Sprecher: "Im Vergleich zum Sommer 2023 sind rund 20 Prozent mehr ICE und Intercity mit modernster, leistungsfähigerer Klimaanlagentechnik unterwegs – insgesamt über 250 Fahrzeuge." Außerdem seien die kompletten ICE- und Intercity-Flotten mit Klimaanlagen ausgerüstet.

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Beim Regionalverkehr verfügten rund 96 Prozent der Fahrzeuge über entsprechende Technik – und nach und nach werden alte durch neue Züge mit Klimaanlagen ersetzt. Der Bahnsprecher weist außerdem auf Wartungsarbeiten im zweistelligen Millionenbetrag hin, die jährlich aufgebracht würden, um die Klimaanlagen im Fern- und Regionalverkehr zu warten.

Doch was, wenn man im Sommer ausgerechnet einen der Züge oder Wagen erwischt, in denen die Klimaanlage nicht funktioniert? Im Fernverkehr stellt das Bordpersonal in diesen Fällen kostenloses Wasser zur Verfügung. Wenn einzelne Wagen betroffen sind, setze das Bordpersonal Fahrgäste dem Bahnsprecher zufolge in andere Wagen um. Außerdem würden "Wagen mit gestörter Klimaanlage im Fernverkehr im DB Navigator und auf bahn.de angezeigt, damit sich Fahrgäste frühzeitig orientieren können".

Hitze im Zug, was Fahrgäste tun können

Diese Maßnahmen gibt es im Regionalverkehr hingegen nicht. Was also, wenn man in einem der Regionalzüge landet, die zu den vier unglücklichen Prozent ohne Klimaanlage gehören? In einem ersten Schritt kann man zumindest durch den Zug gehen oder beim Bordpersonal erfragen, ob einzelne Wagen oder die ganze Bahn betroffen sind. Oft funktioniert die Klimaanlage bereits im nächsten Wagen. Wer sich unwohl fühlt, sollte sich ohnehin an einen Bahnmitarbeiter wenden, im Ernstfall gibt es auch Notfallknöpfe im Zug.

Welche Temperatur sollte im Zug herrschen?

  • Die Basistemperatur liegt laut Bahn bei 23 Grad Celsius. Das Bordpersonal kann diese in einzelnen Wagen um zwei Grad verändern – je nach Bedürfnissen der Fahrgäste. Während es im Winter immer 23 Grad sind, ändert sich die Temperatur im Sommer bei hohen Außentemperaturen. Sie werde entlang vorgegebener Normen angepasst, weil der Körper dann höhere Temperaturen gewohnt sei, und könne dann etwa bei 25 Grad liegen.

In manchen Zügen kann man zumindest Fenster kippen, doch auch das bringt in vielen Fällen keine Erleichterung. Aus diesem Grund ist es gerade für Pendlerinnen und Pendler, die viel im Regionalverkehr unterwegs sind, sinnvoll, sich auf etwaige Hitze im Zug einzustellen. Im Sommer ist es daher ratsam, Folgendes immer dabei zu haben, um sich zu erfrischen und den Kreislauf zu stärken:

  • Ausreichend Wasser
  • Fächer/ Handventilator
  • Sprühflasche
  • Magnesium, Traubenzucker, Snack

Übrigens: Einen Anspruch auf Entschädigung hat man auch bei hohen Temperaturen im Zug nicht. Nur, wenn Züge ausfallen oder eine Verspätung haben.

Verwendete Quellen

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