• Beim Kauf von Kerzen sollte man auf das Material achten.
  • Auch das RAL-Gütesiegel hilft dem Konsumenten, Qualitätsprodukte zu erkennen.
  • Mit einigen einfachen Tricks beim Kerzenkauf, kann der Verbraucher die Umwelt schonen.

Mehr Themen zu Haus und Garten finden Sie hier

Am Weihnachtsbaum, auf dem Adventskranz oder auch einfach nur, um den Raum etwas gemütlicher zu machen – Kerzen haben gerade in der Adventszeit Hochkonjunktur. Laut dem Europäischen Kerzenverband (ECA) lag der durchschnittliche Verbrauch von Kerzen in der Europäischen Union 2018 bei 1,44 Kilogramm pro Kopf. Im Vorjahr waren es sogar 1,55 Kilogramm. Beim Kauf sollte man aber einige Dinge beachten.

Auf welche Inhaltsstoffe bei Kerzen muss man achten?

Immer noch werden die meisten Kerzen aus Paraffin - das bei der Verarbeitung von Rohöl entsteht - hergestellt. Früher wurde für die europäische Kerzenproduktion meist Paraffin verwendet, das bei der Schmierölproduktion als Abfallprodukt entstand.

Heute sind die Abläufe hier so optimiert, dass so kaum noch Paraffin entsteht, weshalb dies für die europäische Kerzenproduktion meist importiert wird.

In der Kritik steht es vor allem, da die Erdöl-Ressourcen begrenzt sind. Paraffin hat einen niedrigen Schmelzpunkt, dass solche Kerzen schneller abbrennen. Meist wird Paraffinkerzen Stearin beigemischt.

Es gibt aber auch Kerzen, die hauptsächlich aus Stearin bestehen. Dieses Material wird aus tierischen Fetten oder nachwachsenden Rohstoffen wie Palmöl und Kokosfett gewonnen. Nur eine Kerze, die zu 90 Prozent aus Stearin besteht, darf sich auch so nennen. Sie rußen weit weniger als Paraffinkerzen, brennen länger und tropfen weniger.

Doch auch für dieses Material gibt es Kritik: Denn wird das Stearin aus Palmöl gewonnen, wird für dessen Gewinnung davon meist Urwald gerodet, um Ölpalmen zu pflanzen. Nur sehr selten wird auf der Kerze ausgezeichnet, woher das Stearin stammt.

Bienenwachskerzen sind eine weit nachhaltigere Alternative. Sie werden – wie der Name schon sagt – aus Bienenwaben produziert. Laut "Verbraucherfenster Hessen" beträgt der Marktanteil solcher Kerzen aber nur ein bis zwei Prozent.

Seltener gibt es Kerzen aus Soja- oder Rapsöl. Soja-Kerzen werden bisher meist aus den USA importiert, Raps-Kerzen können auch regional hergestellt werden. Diese Produkte sind noch teurer als herkömmliche Kerzen.

Worauf sollte man beim Kerzenkauf noch achten?

Wer Teelichter kauft und der Umwelt etwas Gutes tun möchte, der sollte darauf achten, die kleinen Kerzen ohne Aluminiumschale zu kaufen.

Die Herstellung von Aluminium ist nicht nur belastend für die Umwelt, sondern auch energieintensiv. Investieren Sie lieber in wieder verwendbare Glashüllen für die Teelichter.

Was bedeutet das RAL-Gütezeichen?

Beim Kerzenkauf hilft es außerdem, auf das RAL-Gütezeichen zu achten. Nur Kerzen, die bestimmte EU-Richtlinien erfüllen, bekommen dieses Siegel.

Dann sind keine bedenklichen Stoffe, wie beispielsweise Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Schwermetalle und Schwefel in Farbe, Lack oder der Kerze selbst enthalten. Zudem besagt das Siegel, dass ausgezeichnete Kerzen ruß- und raucharm sind und nicht tropfen.

Laut "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V." tragen schon etwa siebzig Prozent der in Deutschland angebotenen Kerzen das RAL-Gütezeichen.

Verwendete Quellen:

  • "Verbraucherfenster Hessen": Kerzen: Tipps zum Kauf und Umgang
  • "Verbraucherzentrale Hamburg": Eine Kerze ist eine Kerze ist eine Kerze?
  • "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.": Schadstofffreie Kerzen
  • "Ökotest": Teelichter sind umweltschädlich - Tipps für nachhaltige Alternativen
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.