Prinz Marcus von Anhalt provoziert gerne. In seiner Instagramstory zeigte er seine Respektlosigkeit gegenüber einer Riesen-Schildkröte. Jetzt prüft der Tierschutzbund rechtliche Schritte gegen den Proll-Prinzen.

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Erneut zeigt sich Prinz Marcus von Anhalt von seiner empathielosen Seite. Er postete einen Clip in seiner Instagram-Story. Darin zeigt er sich in seinem Garten fußballspielend, mit nacktem Oberkörper und einem Drink in der Hand. Im Vordergrund des Clips ist eine Riesen-Schildkröte zu sehen. Kurz darauf holt sich der Prinz einen Ball, geht auf die Kamera zu und sagt laut auf Englisch: "We have a new game. It’s called – Hit the turtle". Auf Deutsch: "Wir haben ein neues Spiel. Das heißt: Triff die Schildkröte".

Dann legt sich Prinz Marcus den Ball zurecht und schießt auf die Riesen-Schildkröte. Aus sehr kurzer Distanz trifft er natürlich das Reptil mit voller Wucht. Die Schildkröte knickt erschrocken ein und zieht ihren Kopf in den Panzer. Durch die Stärke des Schusses rieselt Dreck und Staub von dem großen Reptil. Der Prinz feiert sich jubelnd und grinst in die Kamera, als ob er eine sportliche Glanzleistung vollbracht hätte. – Die es für ihn wahrscheinlich auch war.

Prinz Marcus ist der Adoptiv-Sohn von Frédéric Prinz von Anhalt und lebt mit Frau und Kind in Dubai. Der Prinz ist für seine provokante Art bekannt, bringt immer wieder die Öffentlichkeit gegen sich auf und gerät mit seinen gewollt umstrittenen Aktionen regelmäßig in die Schlagzeilen. Zuvor war Marcus von Anhalt heftig in die Kritik geraten, weil er seiner Tochter zu Weihnachten ein Pavianbaby geschenkt hatte und dieses in den sozialen Netzwerken stolz zur Schau stellte. Schon damals liefen User und Tierschützer Sturm und bezeichneten den 56-jährigen Marcus von Anhalt als Tierquäler.

Entsetzte User machen ihrem Ärger Luft

Das Video löst im Internet Entsetzen aus. Marcus von Anhalt wird als "Tierquäler" bezeichnet und es werden Konsequenzen für sein Handeln gefordert. Auch auf der Kommentar-Seite seines Instagram-Profils zeigen die User deutlich, was sie von dieser Aktion des Proll-Prinzen halten. "Du bist einfach nur widerlich", "Ekelhafte, charakterlose und herzlose Aktion", "Wie kann man einem Tier nur so etwas antun?", "Schäm Dich" so lauten nur einige der vielen Kommentare.

Einige User werden aber noch deutlicher und fordern, dass Marcus von Anhalt dauerhaft bei Instagram gesperrt wird und somit keine Plattform mehr bekommt, sich mit solchen widerlichen Aktionen selbst in Szene setzen zu können. Zusätzlich wird der Hashtag "Cancel Prinz Marcus" immer weiter geteilt. Und selbst ein Anti-Marcus Rap-Song des Musikers "Pikayzo" ist bereits veröffentlicht.

Auch prominente Aktivisten wie der Hunde-Experte Martin Rütter und oder der Meeresbiologe Robert Marc Lehmann schließen sich dem Protest an und machen die Aktion auf ihren Instagram-Account öffentlich. Mittlerweile prüft bereits der Tierschutzbund, ob gegen den Proll-Prinzen rechtliche Schritte eingeleitet werden können.

Denn nach deutscher Rechtslage liegt ein klarer Fall von Tierquälerei vor. Jedoch kann Prinz Marcus nur dann angezeigt werden, wenn sein Verhalten auch in Dubai als Tierquälerei eingestuft und mit einer entsprechenden Strafe belegt ist. Dieses gilt es durch die Rechtsabteilung des Tierschutzbundes im Vorfeld in Erfahrung zu bringen.

Bereits vor zwei Jahren äußerte sich Robert Marc Lehmann auf seinem YouTube-Kanal sehr kritisch über den privaten Zoo von Prinz Marcus von Anhalt.

Eine Schildkröte ist kein Haustier

Eine Riesen-Schildkröte als Haustier im Garten zu haben, passt zu der protzigen Art des Adoptiv-Prinzen. Dennoch sind Reptilien keine Haustiere, sondern Wildtiere. Es ist kaum möglich, sie artgerecht in der Wohnung oder im Garten zu halten.

Die Tiere wachsen ein Leben lang, ein Terrarium wird dann schnell zu klein. Auch unterschätzen viele Halter, dass Reptilien unterschiedliche Temperaturbereiche, passende Beleuchtung sowie Luft- und Bodenfeuchtigkeit in ihrem Lebensraum benötigen. Dieses richtige Klima lässt sich, wenn überhaupt, nur mit hohem technischen und finanziellen Aufwand umsetzen. Hinzu kommt, dass es nicht überall Tierärzte gibt, die auf exotische Tiere spezialisiert sind. Und auch das spezielle Futter ist nicht überall zu bekommen.

Übrigens: Wir vertreten die Ansicht, das Wildtiere beziehungsweise Exoten keine Haustiere sind. Der Handel mit exotischen Tieren und geschützte Arten ist im Tiermarkt von DeineTierwelt deshalb verboten. Mehr dazu erfährst Du hier.

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Auch wenn das Thema technischer und finanzieller Aufwand, spezialisierte Tierärzte und Futter für den Protz-Prinzen in Dubai wohl eher kein Thema sind, eines wird auch ihn betreffen: die hohe Lebenserwartung der Tiere. Denn eine Riesen-Schildkröte wird gerne mal über 100 Jahre alt.  © Deine Tierwelt

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