Geht es den Fußball-Stars jetzt ans Gehalt? Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert die Spieler dazu auf, auf Teile ihres Millionengehalts zu verzichten.

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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Bundesliga-Profis dazu aufgerufen, auf Millionen zu verzichten, um ihren Vereinen in der Corona-Krise zu helfen.

Dies sieht er derzeit nicht als zentrale Aufgabe der Politik an. "Ganz ehrlich: Es ist nicht die wichtigste und vordringlichste Aufgabe jetzt, dafür zu sorgen, dass die Profivereine wirtschaftlich überleben können", sagte Söder am Montag in einem Live-Interview der "Bild"-Zeitung. Wichtiger sei nun die Sicherstellung der medizinischen Versorgung.

"Ich fände es in Ordnung, wenn Spieler, die ganz große Gehälter bekommen, zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebes gegenüber ihrem Arbeitgeber, ihren Vereinen, ein bisschen zurückhaltender wären mit dem Geld", erklärte Söder nachdem er am Montagmorgen den Katastrophenfall für das Land Bayern ausgerufen hatte.

Solidarität von den Spielern ist gefragt

Um die Phase jetzt zu überbrücken, sei Solidarität nicht nur von den Vereinen, sondern auch von den Spielern gefragt - die lebten schließlich von den Vereinen. "Deswegen wäre vielleicht jetzt mal die Idee, dass da jeder seinen Beitrag macht, damit sein Verein, die Liga und der Sport auch dann wieder stattfinden kann, wenn - so hoffen wir - die Krise überwunden wurde."

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hatte am Montag angesichts des Coronavirus noch die existenziellen Sorgen der Vereine betont. "Es geht ums Überleben", verdeutlichte Seifert am Montag nach der Krisensitzung der Profiklubs in Frankfurt/Main.

Seifert sprach außerdem von "Zehntausenden Arbeitsplätzen", die auf dem Spiel stehen würden - wenn Medieneinnahmen, Sponsoreneinnahmen und Zuschauereinnahmen wegbrechen sollten: "Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis es nicht mehr gut geht."

Vor der DFL-Mitgliederversammlung am Dienstag hatte auch Karl-Heinz Rummenigge auf die finanziellen Einbußen der Klubs aus der ersten und zweiten Bundesliga hingewiesen. Ausbleibende TV-Gelder sorgen durch die Zwangspause für große Löcher in den Etats.

Es geht um einen "größeren dreistelligen Millionenbetrag"

"Wenn diese Zahlung ausbleiben würde, wäre zu erwarten, dass zumindest viele kleine und mittlere Vereine finanzielle Probleme kriegen würden", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München. Es stehe außerdem schon "ein größer dreistelliger Millionenbetrag im Feuer".

Nach der Mitgliederversammlung hatte die DFL bekanntgegeben, dass die Bundesliga und die 2. Liga ihren Spielbetrieb aufgrund der Corona-Krise bis mindestens 2. April unterbrechen. Am Dienstag wurde verkündet, dass die Europameisterschaft auf das Jahr 2021 verschoben wird. (lh/dpa)

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