Die vierteilige History-Serie "Levi Strauss und der Stoff der Träume" erzählt die erstaunliche Entstehungsgeschichte der Jeans. Das sehenswerte Biopic über den bis heute bekannten deutschen Auswanderer und einen vergessenen Schneider ist beispielhaft, wie Hauptdarsteller Vincent Redetzki sagt.
"Die 'Blue Jeans' ist heute die bekannteste und meistgetragene Hose der Welt. Jährlich werden mehr als 250 Millionen Exemplare produziert", heißt es im Abspann der sehenswerten TV-Serie "Levi Strauss und der Stoff der Träume" von Regisseurin Neele Leana Vollmar (46). Das bemerkenswert unaufgeregt erzählte, aufwändig gestaltete und spannende Biopic wurde in Italien gedreht und ist bis in die kleinste Nebenrolle top besetzt. Das Erste zeigt alle vier Episoden der History-Produktion ("Frei nach wahren Begebenheiten") am 3. Januar ab 20:15 Uhr.
Zwei Auswanderer im Wilden Westen und die Entstehung einer Weltmarke
Erzählt wird die Entstehungsgeschichte der berühmten reißfesten Hose Blue Jeans. Eng verbunden ist sie mit den spannenden Biografien zweier jüdischer Auswanderer: Levi Strauss (1829-1902), ein Stoffhändler aus dem oberfränkischen Buttenheim, und dem vergessenen Helden Jacob Davis (1934-1908), ein Schneider aus dem lettischen Riga.
In der Serie treffen sich Strauss (Vincent Redetzki, 32) und Davis (Anton von Lucke, 35) zum ersten Mal auf dem Schiff, mit dem sie 1848 in die USA auswandern. Strauss und seine geliebte Schwester Fanny (Amy Benkenstein, 34) arbeiten erst in New York bei ihren bereits eingewanderten Brüdern. Davis macht sich hingegen gleich auf den Weg in Richtung Westen, wo er in einer heruntergekommenen Goldgräber-Siedlung als Schneider hängenbleibt. Dort trifft er auf Annie (Lea van Acken, 25), die Frau des Vorarbeiters. Baldmöglichst macht sich jedoch auch Strauss auf in dem Wilden Westen, genauer gesagt in die damals "gefährlichsten Stadt der Welt" - San Francisco. Dort will er, unabhängig von den verhassten Brüdern, sein eigenes Geschäft aufziehen. Doch Faustrecht und mafiöse Strukturen machen es vor Ort nicht eben einfach...
Vincent Redetzki: "Migration ist viel zu negativ konnotiert"
Hauptdarsteller Vincent Redetzki schlägt in Anbetracht der schlussendlich erfolgreichen Migrationsgeschichte auch nachdenkliche Töne an: "Migration ist meines Erachtens ein Thema, das viel zu negativ konnotiert ist und von der Politik viel zu oft gewinnbringend instrumentalisiert wird. Das ist sehr frustrierend. Ich glaube, wir brauchen dringend positive Erzählungen zum Thema Migration, um dem vorherrschenden, blinden Hass etwas entgegenzusetzen", sagt er. Und fügt hinzu: "Die Geschichte von Levi Strauss hat das Potenzial, so eine Erzählung zu sein." (ili/spot) © spot on news
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