1 10
Sowohl Joaquin Phoenix als auch Regisseur Todd Phillips sind bei der Fortsetzung "Joker: Folie à Deux" mit von der Partie. Wenn man diesem Erfolgsduo noch einen weiblichen Superstar zur Seite stellt, dürfte eigentlich nichts schiefgehen. Doch weit gefehlt - vor allem Comic-Fans werden enttäuscht sein. Obacht: Diese Galerie ist nicht spoilerfrei!
2 10
Der erwähnte weibliche Superstar ist Lady Gaga, die als Harleen "Lee" Quinzel alias Harley Quinn ihre durchgeknallte Seite zeigen will. Man muss sich nur manche ihrer Kostüme und Performances in der Vergangenheit vor Augen führen, um zu vermuten, dass sie die perfekte Besetzung sein könnte. Vor allem, ...
3 10
... weil "Joker 2" ein Musical ist. Es wird am laufenden Band gesungen, doch erstaunlicherweise nerven diese Parts kein bisschen und sind gerade die Momente, die noch am besten funktionieren. Klassiker wie "What the World Needs Now Is Love" sind fantastisch arrangiert und auf den Punkt eingesetzt. Was dagegen ...
4 10
... kaum funktioniert, ist die Darstellung der Beziehung zwischen Joker und Harley - es fehlt ein zwingender Grund für die Anziehung zwischen den beiden. Wer auf eine Spirale aus Gewalt, Wahnsinn und Besessenheit, "Puddin" oder Mr. J. hofft, schaut in die Röhre.
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5 10
Der Film will natürlich nicht nur eine Comic-Verfilmung sein, sondern tief in die Charaktere eintauchen. Doch irgendwie bleiben die Pärchenprobleme à la "Hast du mich belogen?" - "Klar, aber machen doch eh alle!" unangenehm oberflächlich.
6 10
Phoenix aber liefert souverän ab. Sein Arthur Fleck aka Joker ist mal verletzlich, mal wahnsinnig - wie erhofft und auch erwartet. In der psychiatrischen Anstalt Arkham wartet Fleck auf den Prozess für die Verbrechen, die der Joker begangen hat.
7 10
Harley bleibt - abseits der musikalischen Duette - irgendwie außen vor. Ganz am Ende ahnt man, was aus dieser Rolle hätte werden können. Und prompt sind auch die DC-Enthusiasten bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: in diversen Foren wird schon nach dem "Harley-Cut" gerufen, geschnittene Szenen werden geteilt. Wie einst bei "Justice League" von Zack Snyder ist man überzeugt, dass die Kinofassung ein schlechter Witz ist und ein neuer Schnitt hermuss. Beim Snyder-Cut hat's funktioniert ...
8 10
Und vielleicht ist seine Rolle darin dann auch größer? Harry Lawtey spielt Harvey Dent, den berühmten Bezirksstaatsanwalt von Gotham City, der als Schurke Two-Face noch berühmter wird. Na ja, schön, dass er überhaupt dabei ist - aber er ist ja auch noch sehr jung.
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9 10
Neben Gaga und Phoenix sind in weiteren Rollen Brendan Gleeson ("The Banshees of Inisherin"), Catherine Keener ("Get Out") oder auch Zazie Beetz, die schon im ersten Teil begeisterte, zu sehen. Ein ohne Abstriche großartiges Ensemble.
10 10
Ob der Erfolg des ersten Teils wiederholt oder gar übertroffen werden kann, entscheidet wie immer das Kinopublikum. Ab dem 3. Oktober ist dafür Gelegenheit - denn dann startet "Joker: Folie à Deux" in einem Lichtspielhaus auch in Ihrer Nähe. (Im Bild übrigens Kameramann Lawrence Sher, der vielleicht den besten Job von allen gemacht hat.)