Ostern: Diese Filme stehen auf der Verbotsliste

Die Liste verbotener Filme zu Ostern wirft jedes Jahr aufs Neue Fragen auf und zeigt die Spannungen zwischen Unterhaltung und religiösen Empfindlichkeiten auf. Die Komödie "1941 – Wo bitte geht's nach Hollywood?" (1979) von Steven Spielberg ist beispielsweise wegen ihres Humors und ihrer Darstellung des Zweiten Weltkriegs umstritten.

Trotz anstehender Cannabis-Legalisierung in Deutschland: Die deutsche Filmkomödie "Lammbock – Alles in Handarbeit" (2001) mit Moritz Bleibtreu gilt mutmaßlich wegen der Darstellung ausufernden Drogenkonsums eher als unangemessen.

Neben Komödien stehen aber auch Action-, Erotik- und Horrorfilme auf der Verbotsliste, wie etwa der Gruselklassiker "Hexen bis auf's Blut gequält" (1970) oder das Erotikdrama "Caligula" (1979) mit dem britischen Schauspieler Malcolm McDowell in der Hauptrolle des ehemaligen römischen Kaisers Caligula.

Der amerikanische Horrorfilm "Der Exorzist" (1973) über eine junge Frau, die von Dämonen besessen ist, sorgte wie "Caligula" seinerzeit mit vermeintlich verstörenden Darstellungen für Kontroversen.

Auch "Ich polier dir deine Glatze" (1975) oder "Bierfest" (2006) stehen offenbar wegen ihres skurrilen Humors auf der Verbotsliste für das Osterfest.

In der düsteren Welt von "Mad Max" (1980) wird dagegen brutale Gewalt gezeigt, weshalb der Film zu Ostern im TV nicht gezeigt wird.

Die Entscheidung, einen Film für die Feiertage zu verbieten, basiert auf einer Bewertung durch die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) und richtet sich nach den potenziellen Auswirkungen auf religiöse und moralische Empfindlichkeiten. Darunter etwa das populärste Beispiel: "Das Leben des Brian" (1979).

Die scheinbar gotteslästerliche Satire der britischen Komikergruppe Monty Python steht auf der Verbotsliste und darf am Karfreitag in Deutschland eigentlich nicht öffentlich gezeigt werden - aber nicht überall. In Baden-Württemberg zum Beispiel ist er am Karfreitag erlaubt.

Obwohl die Liste der verbotenen Filme jährlich aktualisiert wird, bleiben bestimmte Genres wie Action und Horror regelmäßig auf der Liste vertreten. Die Liste auf der Website der FSK listet eher ältere Streifen auf, aber es gibt auch neuere Verbote. Darunter befinden sich bekannte Filme wie "Kingsman" (2014).

Die Filmreihe mit Schauspieler Colin Firth in der Hauptrolle wurde scheinbar wegen seiner übertriebenen Gewaltdarstellung und vulgären Sprache für Ostern verboten.

Auch der Action-Thriller "Atomic Blonde" (2017) mit Charlize Theron als MI6-Agentin wurde verboten. Ein Grund dafür könnte die Gewaltdarstellung sein, die als unpassend für die Feiertage empfunden werden könnte.

Ebenfalls mit einem Verbot versehen ist daher womöglich auch der neueste Teil der Rambo-Saga "Rambo: Last Blood" (2019) – damit gibt es am stillen Feiertag eher keinen Sylvester Stallone im öffentlichen Programm zu sehen.

Auch Filme, die sich mit einer postapokalyptischen Thematik beschäftigen, könnten offenbar verstörend wirken: Der Film "Das Belko Experiment" (2016) mit John C. McGinley (hier in seiner bekanntesten Rolle in der Kultserie "Scrubs") handelt von einer Künstlichen Intelligenz, die Menschen zu einem tödlichen Spiel zwingt – und ist verboten.

Noch mehr Science Fiction ist mit dem Klassiker "The Terminator" (1984) mit Arnold Schwarzenegger verboten.

Medienberichten zufolge hat ein Verbot jedoch nicht immer mit religiösen oder moralischen Verstößen zu tun. Manchmal liegt es einfach daran, dass die Verleiher vergessen haben, den Film auf seine Feiertagstauglichkeit zu prüfen.

Deswegen könnten völlig überraschenderweise auch komplett harmlos anmutende Kinderfilme wie "Heidi in den Bergen" (1975) auf dem Verbotsindex gelandet sein.

Weitere kuriose Einträge sind etwa Filme wie "Yeah! Yeah! Yeah! (A Hard Days Night)" (1964) der Musikband Beatles.

Wieder andere Filme wurden laut Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) mittlerweile von der Liste gelöscht. Denn manchmal landen sie auch versehentlich dort oder bestimmte Moralvorstellungen haben sich überholt. So erging es beispielsweise dem Film "Die Feuerzangenbowle".

Obwohl er ein beliebter Klassiker ist, wurde der Film des deutschen Schauspielers und Regisseurs Heinz Rühmann fälschlicherweise auf die Verbotsliste gesetzt. Für die Feiertage gilt er jedoch als unbedenklich und ist inzwischen wieder freigegeben.

Insgesamt sollen über 700 Filme auf der Liste der am Karfreitag verbotenen Filme stehen. Zwischen 2020 und 2022 sind allerdings keine neuen Einträge hinzugekommen, was laut der Zeitschrift TV-Spielfilm auch mit der Corona-Krise zusammenhängt.

Die Oscar-prämierte Düster-Komödie "Poor Things" (2023) mit Emma Stone könnte wohl ebenfalls auf dem Oster-Index landen - zumindest inhaltlich. Die Auswahl der Filme bleibt aber letztlich den Zuschauerinnen und Zuschauern überlassen. Streaming-Plattformen sind zudem nicht von einem Verbot betroffen.