In Sachen Streamingerfolg kommt an Netflix kein Dienst vorbei. Und Netflix wächst weiter. Mit der zweiten Staffel der Erfolgsserie "Squid Game" kamen so viele Nutzer wie noch nie zuvor dazu. Auch das Live-Angebot spielt eine wichtige Rolle für das Wachstum, vor allem im Anzeigengeschäft.

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Die zweite Staffel von "Squid Game" ist jetzt schon die dritterfolgreichste Netflix-Serie - hinter Staffel eins sowie der amerikanischen Comedy-Horror-Serie "Wednesday".

In den neuen, am Dienstagabend veröffentlichten Wochencharts (13. bis 19.1.) kam Staffel zwei der koreanischen Serie auf weitere 13,2 Millionen Abrufe und hat nun insgesamt schon in dreieinhalb Wochen 165,7 Millionen Abrufe sammeln können.

Das brutale Drama um scheinbar harmlose, jedoch tödliche Kinderspiele ist die erfolgreichste Netflix-Serie überhaupt. Die erste Staffel von "Squid Game" wurde vor drei Jahren auch wegen ihrer Gesellschaftskritik gelobt. Im Herbst 2021 waren die neun Folgen in den ersten rund 90 Tagen insgesamt 265 Millionen Mal abgerufen worden - so viele wie sonst keine Netflix-Serie bislang.

Netflix will keine Angaben zu Nutzerzahlen mehr machen

Die sieben neuen Episoden (zwischen 50 und 75 Minuten lang) gingen am 26. Dezember online. Nach der zweiten "Squid Game"-Staffel soll es schon dieses Jahr noch eine dritte - und letzte - Staffel geben.

Netflix hat jetzt 301,6 Millionen Kundenhaushalte. Den bisher größten Zuwachs in einem Quartal hatte es mit rund 15 Millionen zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 gegeben. Mit dem Rekord wird Netflix nun allerdings aufhören, Angaben zur Nutzerzahl zu machen. Das war bereits im vergangenen Jahr angekündigt worden.

Der Umsatz von Netflix stieg im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 16 Prozent auf 10,2 Milliarden Dollar. Unterm Strich sprang der Gewinn von 938 Millionen Dollar ein Jahr zuvor auf 1,87 Milliarden Dollar hoch. Bei Anlegern kamen die Ergebnisse gut an: Die Aktie stieg um nachbörslichen Handel um mehr als 14 Prozent.

Im Schnitt schauen Nutzer rund zwei Stunden Netflix pro Tag.

Live ist gut fürs Werbegeschäft

Co-Chef Ted Sarandos ließ zugleich durchblicken, dass Netflix eher darauf aus ist, potenzielle neue Langzeit-Kunden mit einzelnen Sport-Übertragungen anzulocken, statt sich teuer die Rechte für eine ganze Saison der großen Ligen zu kaufen. Zugleich wird Netflix die Fußball-Weltmeisterschaften der Frauen 2027 und 2031 zeigen.

Das Live-Programm spielt eine wichtige Rolle für das Anzeigengeschäft von Netflix. Der Streamingdienst, der einst komplett frei von Werbung war, setzt inzwischen verstärkt auf ein günstigeres Abo mit Anzeigen.

Damit zieht Netflix auch Werbeausgaben an sich, die bisher ins klassische lineare TV gingen. In den zwölf Märkten, in denen das Abo mit Werbung verfügbar ist, entscheidet sich die Mehrheit der Neukunden Netflix zufolge dafür. (dpa/bearbeitet von dh)

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