Dreharbeiten "Der Exorzist"
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William Friedkin wird 1935 als Sohn ukrainischer Flüchtlinge in Chicago geboren. Im Alter von vier Jahren nimmt seine Mutter ihn zum ersten Mal mit ins Kino, doch der kleine Friedkin fürchtet sich vor der plötzlichen Verdunkelung des Saals und der lauten Musik so sehr, dass er noch vor dem Vorspann den Saal verlässt.
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Davon, später seine eigenen Filme zu drehen, hält ihn das aber nicht ab. 1962 gewinnt er mit seinem ersten Dokumentarfilm "The People vs. Paul Crump" den Golden Gate Award des San Francisco Film Festivals.
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In den Sechzigern arbeitet er für das Fernsehen und dreht auch Folgen der Sendungen "The Alfred Hitchcock Hour" und "Alfred Hitchcock Presents", bei deren Dreharbeiten er sein Idol Alfred Hitchcock kennenlernt.
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1970 erschafft er mit "Die Harten und die Zarten" einen Film, der seiner Zeit weit voraus ist und bis heute als Kultfilm der Schwulenszene gilt.
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Ein Jahr später kommt der endgültige Durchbruch für Friedkin: Sein Action-Thriller "French Connection – Brennpunkt Brooklyn" gewinnt 1971 insgesamt fünf Oscars, unter anderem als bester Film und für die beste Regie. Er gilt als einer der wichtigsten Filme der "New Hollywood"-Ära der frühen Siebziger.
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Mit dem Horrorfilm "Der Exorzist" kann Friedkin diesen Erfolg 1973 sogar noch einmal übertreffen. Er macht ihn zum ersten Regisseur, der jemals mit einem Film einen Umsatz von über 100 Millionen US-Dollar erzielt hat. Der Film mit Max von Sydow (li.) und Linda Blair (re.) ist bis heute einer der bekanntesten und erfolgreichsten Horrorfilme.
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Während der Dreharbeiten von "Der Exorzist" gibt Friedkin der Hauptdarstellerin Linda Blair Regienweisungen.
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An seine Triumphe der frühen 1970er Jahre kann Friedkin später nicht mehr anknüpfen. 1977 kommt sein Film "Atemlos vor Angst" mit Roy Scheider (Foto) in der Hauptrolle in die Kinos, von dem er sich großen Erfolg erhofft. Doch zur selben Zeit läuft der erste "Star Wars"-Film an und entwickelt sich zum Kassenschlager, worunter die parallellaufenden Filme immens leiden.
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1978 führt William Friedkin Regie bei der Kriminalkomödie "Das große Ding bei Brinks". Der Film mit Geny Rowlands (li.) und Peter Falk (re.) in den Hauptrollen ist kommerziell nicht sonderlich erfolgreich, erhält von Filmkritikern aber positive Rezensionen. Er wird 1979 für einen Oscar in der Kategorie "Bestes Szenenbild" nominiert.
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Für den Thriller "Cruising" schreibt Friedkin 1980 das Drehbuch und führt Regie. Der Film mit Al Pacino (Foto) in der Hauptrolle erzählt die Geschichte eines Serienmörders, der in den 1970er Jahren in New York homosexuelle Männer tötet. Der Film wird 1981 für die Goldene Himbeere als schlechtester Film, für das schlechteste Drehbuch und die schlechteste Regie nominiert.
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1985 übernimmt er die Regie und das Drehbuch des Actionthrillers "Leben und Sterben in L.A.", der illegale Polizeiaktionen in Los Angeles thematisiert. Der Film gewinnt den Stuntman Award in zwei Kategorien und William Friedkin den Publikumspreis des Festival du Film Policier de Cognac.
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In den späten Achtzigern führt William Friedkin für einige Fernsehserien Regie, unter anderem "Twilight Zone" und für die Filmreihe "C.A.T. Squad".
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1990 wagt der Regisseur sich an einen weiteren Horrorfilm: "Das Kindermädchen" ist die Verfilmung des Psychothrillers "Satans Frau". Der Streifen wird 1991 als bester Horrorfilm für den Saturn Award nominiert.
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1994 bewegt Friedkin sich thematisch weg von Horror und Thriller und führt Regie für den Sportfilm "Blue Chips". Der Film handelt von einer College-Basketballmannschaft. Unter anderem spielt Shaquille O'Neal eine Rolle und wird für die Goldene Himbeere als schlechtester Newcomer nominiert.
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Im darauffolgenden Jahr führt Friedkin Regie für den Erotikthriller "Jade", der auf der Webseite Rotten Tomatoes nur 13 Prozent positive Kritiken erhält. Das Drehbuch wird zudem für die Goldene Himbeere nominiert.
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1997 folgt das Gerichtsdrama "Die 12 Geschworenen", bei dem es sich um eine Neuverfilmung des Dramas "Die zwölf Geschworenen" aus dem Jahr 1957 handelt. Für den Film wird Friedkin für einen Emmy und einen Directors Guild of America Award nominiert.
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Im Jahr 2000 inszeniert Friedkin den Kriegsfilm "Rules – Sekunden der Entscheidung" mit Samuel L. Jackson und Tommy Lee Jones in den Hauptrollen. Der Film stößt auf gemischte Kritiken. Unter anderem wird dem Streifen Rassismus gegenüber arabischen Menschen vorgeworfen.
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2003 kommt der Actionfilm "Die Stunde des Jägers" unter Regie von Friedkin in die Kinos: Tommy Lee Jones, Connie Nielson und Benicio Del Toro (im Bild) in einem spannenden Katz-und-Maus-Spiel zwischen einem Ex-FBI-Ausbilder und seinem ehemaligen Schüler, der mit dem Messer bewaffnet Jagd auf Menschen macht.
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2006 gibt Friedkin - hier mit Kent Nagano, bis 2013 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper und seiner Ehefrau, der Filmproduzentin Sherry Lansing - sein Debüt als Opernregisseur in München mit "Salome" von Richard Strauss und "Das Gehege" von Wolfgang Rihm. In Florenz inszeniert er die Oper "Wozzeck", in Turin "Aida" und in Israel "Dalilah".
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Mit "Bug" kommt im Jahr 2007 ein weiterer Horrorfilm unter Regie Friedkins auf die Kinoleinwand. Der Film wird 2006 auf den Internationalen Filmfestspielen in Cannes vorgestellt und erhält den FIPRESCI-Preis der Filmfestspiele.
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2011 gelingt William Friedkin mit dem Filmdrama "Killer Joe", in dem Matthew McConaughey und Emile Hirsch (li.) in den Hauptrollen zu sehen sind, wieder ein großer Erfolg. In mehreren Ländern gibt es Probleme mit der Altersfreigabe, doch der Regisseur weigert sich, die kritisierten Szenen zu streichen. Es folgt seine erste Einladung in den Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Venedig.
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Im Jahr 2013 wird William Friedkin bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig mit dem Leone d'oro alla carriera, dem Goldenen Löwen, für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
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Am 7. August ist der Ausnahme-Regisseur im Alter von 87 Jahren in seinem Haus in Los Angeles gestorben, nach Angaben seiner Ehefrau Sherry Lansing an Herzversagen und Lungenentzündung.