• In einer Investorenkonferenz ließ sich Ubisoft in die Karten schauen, was die eigenen Zukunftspläne betrifft.
  • Das Free-to-Play "The Division: Heartland" soll der erste Versuch sein, neue Zielgruppen zu erschließen.
  • Der Plan von Ubisoft: Immer mehr hochqualitative Free-to-Play-Titel sollen zu Triple-A-Marken werden.

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Beim Stichwort Ubisoft denkt man sofort an Triple-A-Reihen wie "Assassin's Creed", "Rainbow Six" oder "Watchdogs". Jetzt plant der französische Publisher allerdings, neue Wege zu gehen. Das Unternehmen will sich im Bereich der Free-to-Play-Games einen Namen machen. Der enorme Erfolg von Titeln wie "Fortnite", "LoL", "Apex Legends" oder "Call of Duty: Warzone" zeigt, wie man 100 Millionen und mehr User erreichen kann, ohne einem Spiel ein Preisschild zu verpassen.

Zur Konkurrenz aufschließen will die Spieleschmiede mit einem hohen Qualitätsanspruch. Der erste Vertreter dieser neuen Philosophie soll der letzte Woche vorgestellte "The Division"-Ableger "Heartland" sein.

Ubisofts Finanzvorstand Frederick Duguet verkündete im letzten Earnings Call zwischen dem Unternehmen und Investoren nicht nur die letzten Finanzergebnisse, sondern erklärte auch, dass die bisherige Firmenpolitik, drei bis vier Premium-Titel pro Jahr zu veröffentlichen, "nicht mehr länger als sicherer Indikator für die Wertschöpfungs-Dynamik gelten" würde.

Stattdessen wäre das neue Ziel, "ein wachsendes Publikum zu erreichen" sowohl mit Premium-Inhalten als auch mit neuen Free-to-Play-Veröffentlichungen. Erreicht werden soll die größere Reichweite durch "die Verbreiterung der Marke im Vertriebstrichter" - weniger kompliziert ausgedrückt: Ubisoft will Spieler von seinen Games überzeugen, indem sie am Einstiegspunkt gratis spielbar sind. Activision macht dies mit "Call of Duty" erfolgreich vor: Wer beim Daddeln von "Warzone" Blut geleckt hat, bekommt Lust, sich die Vollversion für gutes Geld zu kaufen. Oder im Ingame-Store shoppen zu gehen. So die Rechnung von Mitbewerber Activision.

Ubisofts Ziel: High-end-Free-to-Play-GamesUbisofts CEO Yves Guillemot sagte, diese Strategie sorge für wiederkehrende Einnahmen. So würden die Einkäufe von Spielerin in Free-to-Play-Titeln eine zunehmende Wichtigkeit im Hinblick auf die Einmal-Kauf-Premium-Spiele bekommen. Sein Kollege Frederick Duguet legte Wert auf die Feststellung, dass es nicht darum gehen würde, mit wenig Engagement Geld zu verdienen, sondern man im Gegenteil die Vision verfolge, "High-end-Free-to-Play-Games zu entwickeln, die langfristig so ambitioniert wären, wie man es von Triple-A-Titeln kennt".

Dabei denkt das Unternehmen offenbar weniger an die Etablierung neuer Marken, sondern eher an eine höhere Reichweite der firmeneigenen Erfolgsrezepte: "Wir haben eine große Gelegenheit, das Publikum unserer größten Marken bedeutend zu vergrößern", so der Finanzvorstand Duguet. Mit einem Blick auf die bisherigen Erfahrungen mit dem Marktsegment der kostenlosen Games erklärte Duguet, man hätte "viel gelernt aus den Erfahrungen mit 'Hyper Scape'". Der Battle-Royale-Shooter blieb hinter Ubisofts Erwartungen zurück. Man habe außerdem viel gelernt mit dem "rasch wachsenden 'Brawlhalla'" und werde "viel lernen mit dem Launch von 'Roller Champions'". Die Zeit sei reif, um "mit Free-to-Play-Titeln mit höchster Qualität die größten Marken des Unternehmens plattformübergreifend zu bedienen."(tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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