Bielefeld/Köln - Für ihr Eintreten gegen Rechts bekommt die Berliner Band Beatsteaks in diesem Jahr den Sonderpreis der "1Live-Krone" verliehen. Mit einer Konzertreihe in autonomen Jugendzentren in Ostdeutschland im Frühjahr 2024 hätten die Musiker ein klares Zeichen gegen wachsenden Populismus und Rechtsextremismus gesetzt und gleichzeitig die lokale Jugendkultur gestärkt, teilen der WDR und sein Jugendradiosender 1Live mit.
Die Punkrockband war im Frühjahr in zwölf autonomen Jugendzentren in Ostdeutschland zu Gast - damit nach Angaben des WDR auch an Orten, die symbolisch für eine Gegenbewegung in Regionen stehen, in denen rechtsmotivierte Straftaten zuletzt zugenommen hätten. So sei die Tour vielerorts auf Gegenwind gestoßen, teilweise sogar mit Drohungen physischer Gewalt seitens rechter Gruppen, die darauf abzielten, die Besucherinnen und Besucher einzuschüchtern, hieß es weiter.
Die Konzertreihe in Jugendzentren von Städten wie Görlitz, Bautzen, Erfurt oder Halberstadt habe damit auch die Bedeutung der Einrichtungen als mögliche Anlaufstellen für die Menschen vor Ort hervorgehoben.
Beatsteaks: "Rassismus scheint in Deutschland wieder salonfähig"
Trotz der Herausforderungen glaube die Band daran, mit ihren Konzerten vor Ort neue Hoffnung auf eine tolerante und solidarische Gemeinschaft zu wecken: "Wir verstehen diesen Preis als Aufforderung zur Nachahmung: Kommt zusammen!", teilten die Beatsteaks mit. Die Wertschätzung, die ihnen durch die Auszeichnung entgegengebracht werde, sei "nicht selbstverständlich in einer Zeit in der rechtsradikale Hetze und Rassismus in Deutschland wieder salonfähig zu sein scheinen".
Der Musikpreis "1Live-Krone" wird in diesem Jahr zum 25. Mal vergeben - am 5. Dezember im Lokschuppen in Bielefeld findet die große Verleihungsparty statt. In sieben Voting-Kategorien kann das Publikum bis dahin über seine Lieblings-Musik-Acts abstimmen. Daneben wird unter anderem auch der Sonderpreis vergeben. Damit würdigt die Redaktion eine besondere Leistung von Künstlern und Künstlerinnen, die über das Musikalische hinausgeht. © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.