Nicht nur Moderator: Multi-Talent Jochen Schropp wird 45

Das Leben von Jochen Schropp begann in Hessen. Seine Kindheit war nicht leicht, wie einem offenen Brief zu entnehmen ist, den er 2018 schrieb. In der Pubertät sei er in der Schule aufgrund seiner "Andersartigkeit" gemobbt geworden, beschrieb Schropp.

Ein Auslandsjahr in Amerika veränderte schließlich alles. "Ich schrieb für die Schülerzeitung, sang im Chor, spielte Theater. Ich war der vollends integrierte deutsche Austauschschüler, der sich endlich gefunden hatte", erinnerte sich Schropp im Rückblick.

Nach ersten Erfahrungen beim Fernsehen und auf der Theaterbühne zog es Schropp nach England. Dort studierte er am Liverpool Institute for Performing Arts von Paul McCartney.

Seine erste Hauptrolle spielte er 2002 als Herzensbrecher in der ARD-Serie "Sternenfänger", unter anderem an der Seite von Nora Tschirner (2 v.r.) und Oliver Pocher.

Es folgten weitere Rollen, etwa in der Serie "Alphateam", dem Film "Popp dich schlank!" oder dem Adolf-Grimme-Preis-nominierten Erfolg "Zwei Engel für Amor".

Fünf Jahre spielte er im "Polizeiruf 110" in Halle für zehn Folgen den Kriminalmediziner Dr. Stabroth.

Auch als Moderator konnte Schropp Fuß fassen: Von 2010 bis 2012 moderierte er die Castingshow "X Factor". Seit 2014 führt er durch "Promi Big Brother".

Häufig konnte sich Jochen Schropp auch als echter Gourmet erweisen: Er war mehrfacher Gast der Kochshow "Lafer! Lichter! Lecker!".

Seit 2016 darf sich Schropp auch Kolumnist nennen. Für das People-Magazin "Gala" berichtete er als "Der Serienjunkie" regelmäßig von den angesagtesten Serien.

Bis Ende 2018 schrieb Schropp die Kolumne. Fun Fact: Der Serienliebhaber guckt alles "generell im Original – egal ob englisch, französisch oder norwegisch".

Seit 2018 ist er zudem als Moderator für das Sat.1-Frühstücksfernsehen tätig.

Schlagzeilen machte er auch mit seinem Liebesleben. Kurz vor seinem 40. Geburtstag veröffentlichte er 2018 in einem offenen Brief und in einem "Stern"-Interview, dass er schwul ist. Mit seinem Coming-out wollte Schropp für mehr Akzeptanz und Toleranz werben.

Ein Thema des Briefes war, wie ihn die Scham über seine Sexualität ein Leben lang begleitete: "Es ist nicht nur mein persönlicher Kampf, sondern der Kampf aller, die sich fühlen, als würden sie nicht dazugehören."

2019 stand Schropp (hier mit Walter Plathe) zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder auf einer Theaterbühne: In "Monsieur Pierre geht online" war er am Schillertheater in Berlin zu sehen.

Enttarnt: 2020 mischte Jochen Schropp als Hummer in der dritten Staffel von "The Masked Singer" mit.

2022 heiratete Jochen Schropp seinen Partner Norman in Berlin. Die Hochzeit wurde von beiden mit zahlreichen Fotos in den sozialen Medien gefeiert.

Der "Gala" verriet Schropp, dass sich die beiden in der gemeinsamen Lebensführung nicht an Konventionen halten: Die Ehepartner wohnen nicht zusammen. "Wir leben unweit voneinander entfernt und verbringen viel Zeit miteinander, haben aber jeder einen Rückzugsort."

2022 brachte Schropp zusammen mit Diplom-Psychologin Miriam Junge das Buch "Queer as f**k" heraus. Der Untertitel lautet: "Selbstbestimmung, Sex und Sichtbarkeit – und warum ihr nicht so tolerant seid, wie ihr denkt".

Auch sozial engagiert sich Schropp: Seit Jahren ist er Botschafter der "SOS Kinderdörfer weltweit" und klärt mit dem Verein "Junge Helden" über Organspende auf.

Jubiläum: An der Seite von Marlene Lufen führt er derzeit durch die mittlerweile zehnte Staffel "Promi Big Brother". Langweilig scheint es für ihn nach all der Zeit nicht zu werden.

"Wir können Menschen dabei zuschauen, wie sie sich verlieben, wie sie sich streiten, aber auch wieder versöhnen. Das kann etwas sehr Heilsames haben", befand er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Eine sogenannte Heldenreise zu beobachten, macht Mut." Gut möglich also, dass uns Jochen Schropp weiter als Moderator im Reality-TV erhalten bleibt.