Rammstein-Sänger Till Lindemann steht derzeit in der Kritik. Der NDR zieht deswegen nun Konsequenzen und zeigt eine Ausgabe der ARD-Late-Night-Show "Inas Nacht" nicht, in der Rammstein-Keyboarder Flake zu Gast gewesen ist.

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Angesichts der Diskussion um Rammstein und Sänger Till Lindemann will die ARD-Late-Night-Show "Inas Nacht" ein aufgezeichnetes Gespräch mit dem Rammstein-Musiker Christian "Flake" Lorenz nicht ausstrahlen. Die NDR-Redaktion habe sich entschieden, das Gespräch für die aktuelle Staffel nicht einzuplanen, teilte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Sonntagabend auf Anfrage mit. Zuvor berichtete die "Bild" darüber.

"Als das Gespräch aufgezeichnet wurde, waren die aktuellen Vorwürfe noch nicht öffentlich bekannt – daher konnte Christian "Flake" Lorenz dazu nicht befragt werden bzw. Stellung nehmen", teilte der Sender zur Begründung mit. "Die jetzige Ausstrahlung eines Interviews, in dem Christian "Flake" Lorenz aber nicht zur Debatte um Rammstein befragt wird, erscheint der Redaktion zurzeit nicht angebracht und würde bei den Zuschauenden falsche Erwartungen wecken."

NDR zeigt statt Rammstein-Keyboarder Gespräch mit Sven Regener

Laut NDR werden bei der für den 24. August im Ersten geplanten Sendung nun ein Gespräch mit dem Musiker Sven Regener sowie die Musikauftritte von Element of Crime und der britischen Musikerin Birdy zu sehen sein.

In den vergangenen Tagen hatten mehrere Frauen - teilweise anonym - Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Sie schilderten Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollten. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Lindemann hatte Vorwürfe gegen sich zurückgewiesen. Seine Interessen lässt er anwaltlich vertreten. "In den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Instagram, Twitter und bei YouTube, wurden von diversen Frauen schwerwiegende Vorwürfe zulasten unseres Mandanten erhoben", hatte es in einer Mitteilung seiner Anwälte geheißen. "So wurde wiederholt behauptet, Frauen seien bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr."

Nach den Berichten hat die Staatsanwaltschaft Berlin ein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann eingeleitet. Erhält die Staatsanwaltschaft Kenntnis vom Verdacht einer Straftat, muss sie ermitteln. Medienberichte können dafür der Auslöser sein. Bis zum Abschluss der Ermittlungen gilt die Unschuldsvermutung. Das Plattenlabel Universal Music Entertainment hat seine Marketing- und Promotion-Aktivitäten für Rammstein vorläufig ausgesetzt. (dpa/pak)

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