Der 60. Wiener Opernball ist überraschend skandalfrei über die Bühne gegangen. Einige bemerkenswerte Ereignisse gab es freilich dennoch - etwa ein erfreuliches Wiedersehen, viele Erinnerungen und ein gesellschaftliches Desaster.
Moment des Abends
Alain Delons Sohn Anthony und US-Star
Abschied des Abends
Der 60. Wiener Opernball war der letzte für Organisatorin Desirée Treichl-Stürgkh. Sie will sich künftig mehr um Job und Familie kümmern. Wer ihr Nachfolger wird, steht noch nicht fest.
Im Interview mit dem ORF ist sie sichtlich gerührt, als sie das Motto des Abends erklärt: eine Hommage an den ersten Ball 1956. "Die waren damals ziemlich mutig", sagt sie.
Hashtag des Abends: #Schleierkraut
Schleierkraut: Ein Wort, das vor dem Opernball 2016 kein Mensch freiwillig in den Mund genommen hätte, der nicht als Florist arbeitet. Ausgerechnet eine Pflanze zum Jubiläums-Blumenschmuck zu küren, deren botanischer Name "Rispiges Gipskraut" lautet, mutet vielen zumindest etwas seltsam an. Auch wenn es für "Reinheit im Herzen" steht.
Bekenntnis des Abends
US-Schauspielerin Brooke Shields gesteht überraschend, dass sie nie zur Prom eingeladen wurde - ein gesellschaftlicher Albtraum für jeden amerikanischen Jugendlichen.
Liebeserklärung des Abends
Bundespräsident Heinz Fischer wird gefragt, ob er den Opernball liebe. Die Antwort des 77 Jahre alten Staatsoberhaupts: "Lieben tu ich meine Frau, nicht den Opernball."
Erinnerung des Abends
Noch-Ball-Organisatorin Desirée Treichl-Stürgkh erzählt, ihre Mutter habe vor 60 Jahren beim ersten Wiener Opernball debütiert. Es ist nicht die einzige Verbindung, die ihre Familie zu dem Großereignis hat: Ihr Vater hielt dort seinerzeit um die Hand ihrer Mutter an.
Kleid des Abends
Auch die Rubrik "spannendstes Kleid des Abends" geht an Frau Treichl-Stürgk: Sie trägt eine Robe des Designers Petar Petrov und muss sich von Moderator Alfons Haider die Frage gefallen lassen: "Und was für ein Tier trägst du?"
Kultur-Highlight des Abends
Kann er noch singen oder kann er nicht? Opernstar Plácido Domingo ist optisch kaum wiederzuerkennen und steht zunächst als Dirigent auf dem Opernball-Parkett. Völlig überraschend legt er los und beweist: Seine Stimme ist kein Stück gealtert.
Lugner des Abends
"Ich werde jedes Jahr geprügelt", mosert Richard Lugner. "Seit 26 Jahren bringe ich Gäste und mache etwas für den Opernball." Und trotzdem werde er neben dem Klo untergebracht.
Jedes Jahr heiße es: "Der Lugner ist ein Tölpel". Das will Lugner nicht auf sich sitzen lassen und droht - zum wiederholten Male - an: "Kann sein, dass es dieses Jahr mein letzter Opernball ist."
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