Der weltberühmte japanische Dirigent Seiji Ozawa ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Das berichten übereinstimmend japanische Medien unter Berufung auf ein Statement seines Managements. Demnach starb Ozawa in seinem Haus in der Hauptstadt Tokio bereits am 6. Februar 2024 an Herzversagen. Schon seit einigen Jahren hatte sich der begnadete Musiker aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und kämpfte immer wieder mit gesundheitlichen Problemen. 2010 nahm er sich nach der Diagnose Speiseröhrenkrebs zunächst eine Auszeit und kehrte erst 2013 wieder ans Pult zurück.
Ozawa startete seine Weltkarriere 1961 als Assistenz-Dirigent des berühmten Leonard Bernstein (1918-1990) bei den New Yorker Philharmonikern. Von 1973 bis 2002 leitete er später hauptberuflich das Boston Symphony Orchester. Nach parallelen Gaststationen in San Francisco, Chicago oder Toronto zog es ihn im Laufe seiner Karriere auch verstärkt nach Europa, wo er unter anderem an der Mailänder Scala oder beim Ochestre National de France in Paris beschäftigt war. Im Oktober 2002 wurde der Sohn eines Zahnarztes dann Musikdirektor der Wiener Staatsoper, wo er bereits früher des Öfteren als Gastdirigent tätig war. Dieses Amt hatte er bis zu seiner Krebserkrankung im Jahr 2010 inne.
Seiji Ozawa gewann in seiner langen Karriere zwei Emmy Awards und einen Grammy
Das Ehrenmitglied der Berliner Philharmoniker bekam in seiner langen Karriere zahlreiche Preise überreicht, unter anderem 1976 einen Emmy Award für die TV-Serie "Evening at Symphony" oder 1981 einen Grammy für die "Beste Soloinstrument-Darbietung mit Orchester". 1994 gewann er erneut einen Emmy für sein Programm "Antonín Dvořák" in Prag. Ozawa war in zweiter Ehe mit der russisch-japanischen Schauspielerin Miki Irie (79) verheiratet und hinterlässt überdies seine Tochter Seira (52) und seinen Sohn Yukiyoshi (49), die als Musikerin bzw. Schauspieler ebenfalls einen künstlerischen Werdegang einschlugen. (dr/spot) © spot on news
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