Ein wahres Multitalent: Schauspielstar Julia Stemberger wird 60

Julia Stemberger (r.) wurde 1965 in Wien geboren. Das Talent wurde ihr quasi in die Wiege gelegt, sie ist die Tochter der Schauspielerin Christa Schwertsik (l.). Ihr Vater ist der 2022 verstorbene Tropenmediziner Heinrich Stemberger.

Die Familie - und das Schauspieltrio - komplett macht die drei Jahre jüngere Schwester Katharina Stemberger (l.). Sie ist ebenso wie Mutter Christa (M.) und Julia Stemberger (r.) als Schauspielerin tätig.

Stiefvater Kurt Schwertsik (Mitte) ist als Komponist und Musikpädagoge ebenfalls im Kreativbereich tätig.

Nach ihrer Matura absolvierte Julia Stemberger eine Schauspielausbildung bei der österreichischen Schauspielerin Dorothea Neff in Wien. Von der deutschen Schauspielerin Eva Zilcher erhielt sie darüber hinaus eine Ausbildung in Gesang, Ballett und Jazz-Tanz.

Direkt nach ihrem Schulabschluss feierte Stemberger ihr Kinodebüt: In "Herzklopfen" (1984) von Walter Banner übernahm sie die Hauptrolle der wohlerzogenen Schülerin und wurde damit quasi über Nacht bekannt.

Es folgten weitere Rollen in österreichischen und deutschen Film- und Fernsehproduktionen. Unter anderem war sie im "Tatort" (1986) und in "Der Kaufmann von Venedig" (1990) zu sehen.

Doch auch außerhalb des deutschsprachigen Raums begeisterte Stemberger die Zuschauer. 1993 stand sie für die US-amerikanische Fernsehserie "Die Abenteuer des jungen Indiana Jones" vor der Kamera.

Sechs Jahre nach ihrem Schauspiel-Debüt wurde Julia Stemberger erstmals für ihre schauspielerischen Leistungen ausgezeichnet. Für ihre Darstellung in dem österreichischen Drama "Erwin und Julia" erhielt sie 1990 den französischen Darstellerpreis.

Der nächste Preis folgte 1997 für Stembergers Rolle in Christian Görlitz' Fernsehfilm "Freier Fall": Hierfür erhielt die Schauspielerin den goldenen Löwen. Bereits zwei Jahre zuvor konnte sie sich für dieselbe Rolle den österreichischen Fernsehpreis "Romy" als beste Schauspielerin abholen.

Vor allem für den österreichischen Regisseur Xaver Schwarzenberger (Mitte) stand Stemberger (r.) mehrmals vor der Kamera. Unter anderem besetzte er sie für "Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers" (2001), "Eine Liebe in Afrika" (2002) und "Meine schöne Tochter" (2004).

Den deutschen Fernsehzuschauern dürfte Stemberger vor allem durch ihre Rolle der Lehrerin Katja Stein in der ARD-Fernsehserie "Die Stein" bekannt sein. Von 2008 bis 2011 war die Österreicherin in der Serie zu sehen.

Doch Stemberger hat nicht nur eine erfolgreiche Film- und Fernsehkarriere vorzuweisen, sondern ist auch als Theater-Darstellerin aktiv. Bereits kurz nach ihrem Kinodebüt wurde sie von Michael Schottenberg an das Wiener Schauspielhaus geholt.

Große Erfolge feierte sie in Aufführungen wie "Der Raub der Sabinerinnen", "Magic Afternoon" oder "Der Bauer als Millionär" bei den Salzburger Festspielen. Weitere Engagements führten sie unter anderem an das Thalia-Theater in Hamburg und das Berliner Schlosspark Theater.

Zudem hält die Film- und Theaterschauspielerin auch regelmäßig Lesungen. In Zusammenarbeit mit den Ensembles "Die österreichischen Salonisten" und dem "Streichquartett Sonare" erstellt Stemberger bereits seit einigen Jahren Bühnenprogramme, bei denen sie aus Werken von Schriftstellern wie Alfred Polgar und Isabel Allende liest.

Ihre Vielseitigkeit kommt nicht von ungefähr: "Jedes dieser Genres innerhalb meines Berufes erfordert etwas anderes, das ist sehr schön”, verriet Stemberger einst.

Manchmal fühle es sich bei so vielen Projekten gleichzeitig aber dennoch so an, "als ob ich fünf Töpfe auf dem Herd stehen habe und aufpassen muss, dass nichts anbrennt!"

Weniger wird es auch mit 60 Jahren nicht. Zuletzt stand Stemberger für Friedrich Dürrenmatts Stück "Die Physiker" auf der Bühne des Landestheaters Niederösterreich. Zuvor war sie in mehreren Folgen der deutsch-österreichischen Fernsehserie "Sisi" als Herzogin Ludovica zu sehen und im TV-Film "Der Tod kommt nach Venedig".

Ihr Privatleben hält Stemberger weitestgehend aus der Öffentlichkeit heraus. 1997 heiratete sie jedoch den österreichischen Violinisten Christan Altenburger. Die Ehe hielt bis 2007 an.

Die gemeinsame Tochter Fanny Altenburger kam 2000 zur Welt und ist - wie sollte es anders sein - ebenso wie ihre Mutter, ihre Tante und ihre Oma als Schauspielerin tätig.

Über den neuen Mann an ihrer Seite sprach Stemberger erstmals 2021. Zu dem Zeitpunkt war die Schauspielerin bereits seit zweieinhalb Jahren mit ihrem Partner Georg zusammen. Dabei sei das Leben als Patchwork-Familie nicht immer leicht.

Tochter Fanny habe "sich erst an meine neue Liebe gewöhnen" müssen, wie Stemberger gegenüber der "Bunte" verriet. Schaden würde das ihrer Beziehung zu Georg aber nicht, sie sei immer noch wie frisch verliebt: "Ich bin viel unterwegs, dass etwas bei uns Routine wird, gibt es nicht."