- Ein "Kampfhund" und zwei kleine Kinder - in den Ohren vieler Menschen klingt das nach einer irrsinnigen Idee.
- Nicht so für Martin Rütter: In der RTL-Reihe "Die Welpen kommen" versuchte er, mit Vorurteilen aufzuräumen.
- Der "Hundeprofi" entsandte dabei auch ein flammendes Plädoyer in Richtung Politik.
"Endlich mal!", freute sich Hundetrainer
Die Rasse ist als "Kampfhund" verschrien, immer wieder las man in den letzten Jahren davon, wie Menschen von einem solchen angegriffen und gebissen wurden, sogar ein Zuchtverbot wurde bisweilen gefordert. Und dann sollte solch ein Tier auch noch unter einem Dach mit zwei kleinen Kindern wohnen, der sechsjährigen Valentina und dem sieben Monate alten Benedikt?
Martin Rütter räumt mit Vorurteil auf
Rütters Ansicht nach überhaupt kein Problem: "Es sind wirklich gute Familienhunde. Wenn die vernünftig gezüchtet werden, vernünftig erzogen werden, sind die wirklich toll." Dass American Staffordshires auf der Liste der als gefährlich geltenden Hunde stehen, sei "von nicht kompetenten Sachverständigen, von Politikern wirklich willkürlich ausgewählt" worden. Würde man Beißstatistiken zurate ziehen, seien immer noch Deutsche Schäferhunde und deren Mischlinge auf Platz 1, tauchten aber in keiner Liste auf, ärgerte sich Rütter.
Insofern war der Experte froh, nun mit einem Klischee aufräumen zu können, denn die Palchyks waren "im besten Sinne normale Menschen". Mama Isika ist schon immer ein Hundefan gewesen und hat auch ihren Mann Evgeniy, einen Mediziner, vor 14 Jahren zu einem gemacht. Die Familie litt noch unter dem Verlust ihrer letzten Hündin: Vicky, ebenfalls ein "AmStaf", war nur zehn Tage vor der Geburt von Baby Benedikt gestorben. "Ich hatte die Vicky halt sehr, sehr lieb", erzählte die kleine Valentina traurig.
Umso größer die Freude über Familienzuwachs Irma: "Die Vicky hat dich vom Himmel hier runtergeschickt", erklärte die Kleine dem Hundebaby und zeigte ihm ein Kissen, auf dem ein Foto der alten Hündin zu sehen war. "Die Vicky war für mich 'ne große Schwester, und jetzt bin ich für Irma 'ne große Schwester."
Martin Rütter fordert den "Hundeführerschein"
Sich neben Baby und Grundschulkind noch die Erziehung eines Welpen zuzutrauen, empfand Martin Rütter als "wirklich mutig" und gab zu: Ihm wäre das zu anstrengend. "Aber es gibt Menschen, die haben diese Energie." Auch die Energie, sich mit einer ganzen Reihe von Auflagen herumzuschlagen, die Halterinnen und Halter sogenannter Listenhunde einzuhalten haben. Grundsätzlich keine schlechte Idee, findet Rütter, jedoch: "Das sollte nur bei jeder Rasse so sein. Ich finde, dass dringend ein deutschlandweiter, standardisierter Hundeführerschein hermuss."
Manches empfindet der Vox-"Hundeprofi" allerdings, wie die Palchyks, als regelrecht absurd - etwa, dass bestimmte Rassen erst mal nur angeleint nach draußen dürfen: "Was für ein Schwachsinn! Das heißt ja: ein Staffordshire-Terrier darf dort, in diesem Bundesland, 15 Monate eigentlich im Park keinen Sozialkontakt haben. Das ist doch total bescheuert", redete er sich in Rage. "Ich hoffe wirklich, dass die einen Ort finden, wo die das dürfen, 'ne Hundeschule oder irgendwo, weil das wäre für den Hund echt 'ne Katastrophe!"
Absolut keine Katastrophe war dagegen Irmas neues Zuhause, denn alles sah danach aus, als würden Isika, Evgeniy, Valentina, Benedikt und ihr Neuzugang ganz schnell zu einem eingeschweißten Team zusammenwachsen. © 1&1 Mail & Media/teleschau
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