Jan Cizek, Christian Vechtel
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Verkäuferin Katrin aus Neustadt hat auf dem Trödel eine riesige Flasche gefunden, die aber so schnell wie möglich wieder verkauft werden soll - am besten bei Horst Lichter in der Freitagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Dass die XXL-Cola ein Bieter-Spektakel auslösen würde, ahnt sie jedoch zunächst nicht...
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"Wenn die voll wäre", stellt sich Lichter vor und zählt schon mal die Kalorien. In der überdimensionalen Coca-Cola-Flasche stecken sicher "80.000 Stück Zucker", schätzt der Moderator. Experte Sven Deutschmanek nickt zustimmend und überschlägt: Die Flasche hat ein Fassungsvermögen von "ungefähr 100 Litern".
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"Was hat dich geritten, die Flasche zu kaufen?", fragt Lichter die Verkäuferin. Ausschlaggebend für den Trödelkauf sei ihre achtjährige Tochter gewesen, antwortet Katrin. Sehr lange hat die Tochter das Riesen-Objekt aber nicht behalten dürfen. Denn auf die Frage: "Wie alt ist die Tochter jetzt?", antwortet Katrin lachend: "Immer noch acht."
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Die Produktion des Werbemittels verortet Deutschmanek nach Deutschland. Noch spannender ist seiner Meinung nach die Geschichte hinter der Entstehung von Coca-Cola. So habe ein Apotheker im Jahr 1886 einen Sirup gegen Kopfschmerzen aus Kokablättern und Kokanuss entwickeln wollen. Dabei sei zufällig Cola entstanden.
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"Und jetzt ist das Getränk ein Welterfolg mit Hauptsitz des Riesenkonzerns Coca-Cola in Atlanta", erzählt Deutschmanek weiter. Damals seien Kokablätter ein legitimes Aufputschmittel gewesen. "Heute sind die da doch nicht mehr drin?", will Lichter wissen. Der Experte verneint natürlich.
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Das Design der Flasche stammt aus den 1950er-Jahren. Die Rillen sorgen dafür, dass "man sie auch im Dunkeln ertasten und sofort erkennen kann", so der Experte. Auch das Werbeobjekt ist direkt von Coca-Cola herausgegeben worden - aber erst in den 1980er-Jahren. "Die stand wohl vor dem Kiosk oder einer Eisdiele", schätzt Deutschmanek.
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Der Wunschpreis liegt bei 200 Euro. "Cola kennt jeder und das lässt sich sehr, sehr gut verkaufen", meint Deutschmanek. Sein Schätzpreis ist aber nur 100 bis 150 Euro. "Nicht mehr?", stutzt Lichter. "GFK" - die Kurzform für Glasfaserkunststoff sei der Grund, erklärt der Experte.
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Im Händlerraum stellen sich gleich Jan Cizek und Christian Vechtel neben die Flasche und sorgen damit für ein "schönes Bild", meint Markus Wildhagen. Damit ernten sie einen wenig rühmlichen Namen: "Die drei Flaschen von Pulheim". Dabei zeichnet sich schon ab, dass vor allem diese beiden Händler großes Interesse an der Riesenflasche haben werden.
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Zum Start setzen auch Walter Lehnertz und Markus Wildhagen Gebote ab. Doch als die Summe die 300-Euro-Marke überschreitet, wundert sich Lehnertz: "Was stimmt mit euch nicht?" Danach sind nur noch Cizek und Vechtel im Rennen um die Flasche und übertrumpfen sich abwechselnd mit "einem Zehner obendrauf".
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Als die Verkäuferin dem 400-Euro-Gebot von Cizek schon zugestimmt hat, mischt sich Vechtel wieder ein und erhöht - natürlich um zehn Euro. Das nicht enden wollende Spektakel wird fast lächerlich, wie Lehnertz feststellt: "Das ist teures Leergut!" Das erkennen auch die beiden Kontrahenten, als der Expertisenpreis genannt wird: 100 bis 150 Euro.
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"Egal" schmettert Cizek und bietet weiter auf 480 Euro. Endlich erhält er dafür den Zuschlag und die Verkäuferin gesteht: "Ich musste mir das Lachen verkneifen." Auch Wildhagen ist verwirrt über das Gefecht: "Warum habt ihr das jetzt so gemacht?" - "Weil er verrückt ist", zischt Cizek und Vechtel erwidert: "Du auch!"
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Als weiteres Objekt der Sendung wollen Julia und Sophia aus Emsdetten ein Teppicharmband aus 750er-Gold verkaufen. Patrick Lessmann verortet den Schmuck nach Vicenza in Italien der 1960er-Jahre.
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Der Wunschpreis für das breite Band, das Sophia vor rund drei Jahren geerbt hat, beträgt 1.000 Euro. Laut Experte ist das "sehr bescheiden", denn der Materialwert liegt bereits bei 2.260 Euro. Insgesamt schätzt er 2.400 bis 2.500 Euro. Susanne Steiger zahlt 2.400 Euro.
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Ines und Jörg aus Heilbad Heiligenstadt und Wertach haben ein Werbeschild im Gepäck, das der Verkäufer in den 1990er-Jahren auf dem Flohmarkt gefunden hat. Sven Deutschmanek datiert das bombierte Schild "Regie-Tabak" zwischen 1910 und 1918.
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Der Verkäufer wünscht sich 80 Euro. "Das ist zu wenig", meint der Experte - vor allem für den sehr guten Zustand. Er taxiert 250 bis 300 Euro. Für das emaillierte Schild zahlt Walter Lehnertz sogar 470 Euro, denn "für die frühen kann man ruhig etwas mehr zahlen".
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Bernd aus Kreuzlingen will sich von einer Bronzefigur trennen, die seit 40 Jahren in seinem Besitz ist. Friederike Werner erkennt das "vorzügliche Kunstwerk eines bekannten Künstlers" sofort. Es handelt sich um das Hauptwerk von Max Kruse: der Siegesbote von Marathon.
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Der Verkäufer wünscht sich 800 bis 1.000 Euro für seine signierte Skulptur (Entwurf 1881, Ausarbeitung von Gladenbeck 1900-10). Doch die Expertin schätzt nur 400 bis 500 Euro, denn die Figur ist sehr häufig produziert worden. Die Händlerkarte wird aber dennoch angenommen und die Bronze letztlich an Markus Wildhagen für 650 Euro verkauft.
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Magdalena und Helmut aus Eberbach wollen einen Diamantring veräußern, den Patrick Lessmann nach einem Test auf 750er-Gelbgold und Platin bestimmt. Der Schmuck mit Altschliff-Diamant (0,8 Karat) und Rubinen stammt wohl aus der Art-déco-Zeit um 1920.
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Der Wunschpreis für den Ring liegt bei 800 Euro. Experte Lessmann schätzt den Wert auf 900 bis 1.000 Euro. Aber Markus Wildhagen zahlt am Ende sogar 1.800 Euro für den antiken Schmuck.
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Cordula aus Eitorf will 20 Ausgaben der "Diario Ordinario" verkaufen. Dabei handelt es sich laut Friederike Werner um "Tagesblätter mit Nachrichten aus ganz Europa" aus dem Zeitraum von 1721 bis 1752.
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Der Wunschpreis liegt bei 200 Euro. Die Expertin schätzt 100 bis 200 Euro. Im Händlerraum hat nur Christian Vechtel Interesse. Am Ende zahlt er 150 Euro für die Kupferstich-Wochenzeitungen aus dem 18. Jahrhundert.