Gebärmutterhalskappe
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"Ich glaube, wir haben hier mal was Medizingeschichtliches", grinst die "Bares für Rares"-Expertin Friederike Werner Horst Lichter an. Der vermutet, dass sich hinter dem Begriff wohl etwas ganz Besonderes verbirgt: "Du hast so ein verschmitztes Gesicht ..."
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Ihn packt die Neugier: "Du grinst so!" Werner nickt, der Grund für ihr Grinsen: "Ein Verhütungsmittel." Horst Lichter schaut die Expertin fassungslos an: "Was?"
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Friederike Werner erklärt: "Eine Gebärmutterhalskappe soll das sein." Lichter schüttelt den Kopf: "Was wir alles für ein Gedöns kriegen, ich werde ja verrückt!"
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Lichter wendet sich an Michel und Alexander: "Wo habt ihr das Ding her? Das ist ja unfassbar!" Deren frühere Nachbarin, eine ältere Dame, zog ins Altersheim und bot den beiden an: "Wohnung wird leergeräumt, ihr könnt euch holen, was ihr wollt."
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Sie suchten sich ein Holzschränkchen aus, "und da drin war allerhand, unter anderem die Tarnkappe". Alexander vermutet: "Die hat das immer alles ganz ordentlich verpackt nach Gebrauch." Michel scherzt: "Es hat funktioniert, sie war nicht schwanger."
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"Dieser Gegenstand ist wirklich reichlich benutzt worden", bestätigt Friederike Werner den Einsatz des Diaphragma-Vorläufers. "Vor allem passte er in die Handtasche und konnte herumgetragen werden."
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"Die konnte man über Monate tragen", beschrieb sie die Verwendung der Zelluloid-Kappe zur Empfängnisverhütung und zum Schutz vor Geschlechtskrankheiten von Dr. Vollmar aus den 1920er-Jahren, "oder auch nur bei Bedarf".
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Michel und Alexander wünschen sich zehn Euro, doch die Expertin stellt weit mehr in Aussicht: "Ich denke, 30 bis 50 Euro dürfte dieses historische Stück doch wert sein."
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"Frauenschutz", liest Händler Fabian Kahl laut vor. "Häh?", schauen ihn die anderen fragend an. "Den Rand der Kappe mit Fett, Öl, Glycerin oder Seife bestreichen, um sie gleitfähig zu machen", liest Kahl amüsiert weiter.
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Es folgen explizite Instruktionen zur Anwendung. "Wie bitte? Was?", traut Susanne Steiger (2.v.l.) ihren Ohren nicht. Peinlich berührtes Kichern im Händlerraum. Esther Ollick (r.) überlegt: "Ist das zur Verhütung?" Christian Vechtel (2.v.r.) bekommt eine Hitzewallung: "Werde ich schon rot?"
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Dann beginnt ein Wettbieten. Fabian Kahl startet mit 50 Euro, Christian Vechtel endet mit 100 Euro und verzehnfacht damit den Wunschpreis der Verkäufer.
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Die weiteren Raritäten: Die Diamantbrosche aus der Zeit um 1750 wird auf 1.800 bis 2.000 Euro geschätzt.
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Der Verkauf geht schnell über die Bühne: Susanne Steiger hat als Einzige Interesse und bietet auf Anhieb 2.000 Euro.
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Die zwei Giano-Giano-Vano-Nachtschränke von Artemide aus den 1960er-Jahren schätzt Sven Deutschmanek auf 400 bis 500 Euro.
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Die Trennung von ihren "Herzens-Tönnchen" fällt der Verkäuferin schwer. Esther Ollick bekommt sie trotzdem für 300 Euro und lacht: "Jetzt habe ich zwei Herzens-Tönnchen gekauft."
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Der Brillant-Ring aus Weißgold aus den 1970er-Jahren hat einen Wert von 600 bis 700 Euro.
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Susanne Steiger gibt 450 Euro aus: "Ich habe einen neuen Ring!"
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Die 3D- und Märchenhefte wurden in den 1950er-Jahren in der ehemaligen DDR hergestellt und auf 150 bis 200 Euro geschätzt.
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Für 100 Euro gehen die Ostalgie-Sammlerstücke an Christian Vechtel.
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4.000 bis 5.000 Euro soll das Gemälde von Paul Hoecker aus der Zeit um 1890 bringen.
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Fabian Kahl bleibt mit 3.600 Euro jedoch der Höchstbietende und bekommt das außergewöhnliche Kunstwerk.