Christian Vechtel, Phil
1 21
Es passe nicht so recht in die Einrichtung zu Hause, sagt der zehnjährige Phil (2.v.l.), der mit seinem Papa zu "Bares für Rares" gereist ist und Großes vorhat: Hohe Gebote bringen ihm sicher ein Plus an Taschengeld ...
2 21
"Hast du das gemalt?", fragt Horst Lichter den Blondschopf augenzwinkernd. "Nein", lacht Phil. Das Ölgemälde im Originalrahmen stammt aus einer Haushaltsauflösung und war damals zu verschenken, berichtet sein Papa.
3 21
"Ich finde das Bild sehr schön, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass das wahnsinnig schmutzig ist." Recht soll der Gastgeber haben.
4 21
"Du solltest häufiger auf dein Gefühl hören", bestätigt der Experte Colmar Schulte-Goltz. "Man sollte das Bild tatsächlich dringend reinigen." Nichtsdestotrotz habe es eine unglaubliche Atmosphäre.
Anzeige
5 21
Schöpfer des Werks aus den Jahren 1880 bis 1900 war Jean Madura, wie die Signatur zeigt. Der Künstler aus Frankreich hat viele Ansichten aus dem Mittelmeer-Raum geschaffen.
6 21
Neben dem Schmutz, der die Farben deutlich beeinträchtigt, ist an manchen Stellen auch die Farbe abgeplatzt. Ob es dennoch die gewünschten 500 Euro dafür geben könnte? 100 Euro davon würden an den jungen Verkäufer gehen, der Rest an den Papa.
7 21
Sogar 800 bis 1.200 Euro sind laut Schulte-Goltz drin, weil es großformatig sei und sich wunderbar restaurieren lassen werde.
8 21
"Wow, da kriegste 200", grätscht Lichter hinein und schiebt hinterher: "Oh, hab' ich jetzt zu viel gesagt?" Hat er nicht. Je mehr die Händler zahlen, desto besser für Phil. Daumen drücken also für den Schüler, dass das Gemälde für viel Geld den Besitzer wechselt.
Anzeige
9 21
Auch wenn die Händler sofort erkennen, dass das Objekt eine Restaurierung bitter nötig hat, ist die Stimmung gut. Man werde begeistert sein, wenn das gereinigt ist, ist sich Wolfgang Pauritsch hundertprozentig sicher.
10 21
Christian Vechtel macht den Sack zu und ist mit 880 Euro Höchstbietender. Und er hat ein Herz für Kinder. Er steckt Phil noch 20 Euro mehr zu.
11 21
"Taschengeld. Sag das aber keinem", zeigt sich der Händler spendabel. Wenn sich der Ausflug zu "Bares für Rares" da mal nicht gelohnt hat!
12 21
Deutlich handlicher ist das nächste Objekt: Die zarte Gold-Brosche ist ein Erbstück und stammt aus der Zeit um 1900. Darauf deutet die Satinierung des Schmucks hin. 700 bis 800 Euro könnte es dafür geben.
Anzeige
13 21
Um Verbundenheit zu verdeutlichen, wurden solche Schleifen damals gerne verschenkt. Wie verbunden zeigen sich die Händler? Das italienische Stück erreicht 780 Euro, die Elke Velten (2.v.l.) auf den Tisch legt.
14 21
Hast du Töne! Zwei Freudinnen präsentieren ein sogenanntes Dungchen - eine tibetische Tröte. Aus welcher Zeit das Geschenk von Steffis (2.v.r.) Schwiegervater stammt, kann Sven Deutschmanek (l.) nicht sagen - es könne 1930 oder auch 1990 entstanden sein. Als Schätzpreis für das dekorative Musikinstrument nennt er 100 bis 150 Euro.
15 21
Das Stück kommt sogar auf deutlich mehr: 210 Euro posaunt Christian Vechtel als Topgebot hinaus.
16 21
In attraktiver Begleitung kommt der nächste Gast, der die Figur aus patiniertem Zinkguss im Auftrag der Nachbarin verkaufen möchte. Die Bewertung der Skulptur beläuft sich auf 800 bis 1.000 Euro. "Mehr wäre nur bei Bronze drin", fasst der Fachmann zusammen.
Anzeige
17 21
Die selbstbewusste Frau mit Panther des Art-déco-Künstlers Armand Godard von circa 1930 macht viel her. Dennoch will keiner der Händler die von der Nachbarin mindestens gewünschten 1.000 Euro dafür zahlen. No deal.
18 21
Tamara hievt eine Buchenholzpyramide ins Studio. Es handelt sich hier vermutlich um ein Gesellenstück eines Möbeltischlers, das jede Menge Spielerisches enthält. Sven Deutschmanek will realistisch bleiben und ruft 300 bis 500 Euro auf.
19 21
Welche Händler sind am Ende Schach matt? Wolfgang Pauritsch setzt sich für 400 Euro durch.
20 21
Goldene Zeiten brechen zum Schluss an: Wiebke und Heike möchten Schmuck veräußern, der von der Oma stammt. "Gott im Himmel", zeigt sich Horst Lichter beeindruckt beim ersten Anblick. "Zu pompös" finden Mutter und Tochter wiederum das Armband und den Ring aus 585er-Gold. Wendela Horz schätzt die Schätzchen auf 7.500 bis 7.800 Euro.
Anzeige
21 21
Das Set aus den 1950ern schafft es exakt auf den Goldpreis von 7.000 Euro. Wieder ist es Pauritsch, der zuschlägt.