Sven Deutschmanek, Horst Lichter und Verkäufer Heinz-Peter
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"Das blaue Samtgedöns und die Zeichnung" sei erklärungsbedürftig, findet "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter in Anbetracht des Zweiteilers auf dem Expertentisch. "Durch die Zeichnung denke ich mir, muss es etwas Besonderes sein, ansonsten hätte ich gesagt, das ist aus deiner Kindheit."
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"Der kleine Mann mit Gitarre", hilft Heinz-Peter aus Kirchdorf am Inn bei der Frage, von wem das Outfit stamme. Gesucht ist Angus Young, seines Zeichens Mitbegründer und Gitarrist der Hardrock-Band AC/DC.
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Der ikonische Bühnenanzug wurde 1994 im Rahmen einer Promotion-Tour in München für Charity-Zwecke im Radio versteigert. Gewonnen hatte Heinz-Peter. Der heute 57-jährige IT-Projektmanager ist schon von Kindesbeinen an Hardrock-Fan.
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"AC/DC hat mich in meiner Jugend begleitet", erzählt Sven Deutschmanek. "Aber hallo!", stimmt Horst Lichter zu. "Aber der ist gar nicht groß, ne?", erkundigt sich der Moderator über den ursprünglichen Träger der Kleidung. Zirka 1,55 Meter, vermutet Heinz-Peter.
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Sven Deutschmanek weiß: Die skurrile Idee, in einer Schuluniform die Bühnen der Welt zu rocken, kam gar nicht von der Band selbst, sondern von Angus Youngs Schwester. Um die Anzugqualität gehe es nicht: Oft würden die Outfits nur einmalig getragen, so Deutschmanek.
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Wertvoll machten das Objekt vielmehr die Zeichnung, die handsignierten "Best Wishes" und das Autogramm im Innenfutter. Es handelt sich bei der Zeichnung um ein Selbstporträt des Gitarristen.
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"Und er malt, habe ich gehört?", erkundigt sich Lichter über Angus Young. "Das ist nicht so stark vertreten wie bei Udo Lindenberg, bei dem jeder weiß, dass er malt", bestätigt Sven Deutschmanek.
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Das Bild im Innenfutter sei zwar nur "eine Schnellzeichnung, aber man sieht, dass er recht begabt ist", findet der Experte. Lichters Frage nach dem Wunschpreis beantwortet Heinz Peter selbstbewusst: "Es darf ruhig fünfstellig werden."
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"Ab 2.000 aufwärts", bremst Sven Deutschmanek. "Ab da geht's in den Bereich der Liebhaber, da kann passieren, was passiert." Horst Lichter stimmt zu: "Da wird schon irgendwas passieren. Im schlimmsten Fall musst du es wieder mitnehmen."
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"Also von mir ist die Jacke nicht, die habe ich vielleicht mit acht Jahren getragen", scherzt Walter Lehnertz. "Aber das ist ein geiler Schlüpfer", fügt er hinzu und tänzelt mit der Hose herum. Sagen wir mal so: Bühnentauglich ist die Performance nicht wirklich.
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"Also eines kann ich mit Sicherheit sagen: Du hast das nicht angehabt", kommentiert Walter Lehnertz, als Heinz-Peter den Händlerraum betritt. "Die letzten 50 Jahre nicht", erwidert dieser selbstironisch.
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"Es geht um die Band AC/DC und den Gitarristen Angus Young", erklärt der Verkäufer. "Der hat bei seinen Shows so einen Anzug an." David Suppes hinterfragt: "So einen oder diesen?" Heinz-Peter versichert die Authentizität seines Mitbringsels.
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"Der hat mehrere. Die müssen ja gewaschen werden oder gehen kaputt", erklärt Heinz-Peter. "Viele wissen nicht, dass er auch malt", ergänzt er. "Die Karikatur sieht mega aus", findet Walter Lehnertz.
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"Gleichstrom, Wechselstrom - das ist so ein Duell, wie es zwischen Tesla und Edison war", sinniert Wolfgang Pauritsch. Dann kalauert er in Anspielung auf den Bandnamen: "Und ich glaube, die Funken werden hier gleich sprühen."
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Pauritsch hat recht mit seiner Prognose: Alle Händler sind interessiert. David Suppes erreicht mit der 2.000er-Marke den niedrigsten Schätzpreis, doch dann geht es noch weiter. "Ich will es haben", sagt Wolfgang Pauritsch bald darauf und bietet 2.800.
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Doch auch die anderen Händler interessieren sich für das Outfit. Suppes wähnt sich schon in Sicherheit, als Anaisio Guedes 3.400 Euro bietet. "Was?", staunt David Suppes überrascht. "Ich bin wieder drin", erklärt Guedes. Suppes bietet 3.800, der Verkäufer will nun 4.000.
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David Suppes ist einverstanden. "Probier es mal, komm", schlägt Anaisio Guedes vor. Das lehnt Suppes entschieden ab. Auch Walter Lehnertz ist sicher, dass er nicht in den Anzug passen würde.
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250 Euro wünscht sich Kolja im Auftrag seiner Mutter für die mitgebrachte Stehleuchte. Murano-Glas sei gefragt, und es gäbe einen Sammlerkreis für Designerleuchten, erklärt Detlev Kümmel. Er votiert für 800 bis 1.000 Euro.
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"Wir waren uns alle einig - du kannst die Lampe wieder mitnehmen, die gefällt uns nicht" - mit diesem Scherz begrüßt Walter Lehnertz den Verkäufer. Das Gegenteil ist der Fall. Am Ende kauft Elke Velten das Designerstück für 1.150 Euro.
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Für ihre Schlangenbrosche aus 585er-Gold und Emaille erhofft sich Camille aus Bad Honnef um die 400 Euro. Schmuckexpertin Wendela Horz taxiert auf 600 bis 650 Euro.
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"Bei Elke sehr gut aufgehoben, ein Geschäft unter Damen", kommentiert Wolfgang Pauritsch, als Elke Velten den Schmuck für 650 Euro ersteht.