Wolfgang Pauritsch
1 21
Horst Lichter hat schon vor der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" "jede Menge Täschchen" gesehen. Expertin Wendela Horz protestiert, denn die Tasche aus Gold ist "eine ganz besondere". Zumindest ist der Wunschpreis besonders hoch. So hoch, dass die Händler gar nicht genug Geld dafür in der Tasche haben ...
2 21
Helen aus Freiburg hat das goldene Täschchen mit Edelsteinen erst nach dem Tod ihrer Großmutter im Tresor entdeckt. Laut persönlicher Inschrift hat das Accessoire aber schon ihrer Urgroßmutter gehört. "Das ist wohl aus den goldenen 20ern", schätzt die Verkäuferin und liegt damit goldrichtig.
3 21
"Dieses wunderbare Abendhandtäschchen stammt tatsächlich aus den goldenen 1920ern", stimmt Wendela Horz zu, denn: "Die Datierung passt perfekt zum Material und der Gestaltung." Oft sind bei diesen kleinen Taschen nur bestimmte Teile wie die Bügel vergoldet. Doch hier besteht tatsächlich die gesamte Tasche aus 585er-Gold.
4 21
Zudem ist das Objekt fein gearbeitet und die 10.000 kleinen Ösen "jeweils einzeln verlötet", so die Expertin. Lichter schnauft schon allein bei der Vorstellung und Horz betont noch mal: "Das ist wirklich ein großes Stück Arbeit." Zudem ist die Tasche aus massivem Gold in einem sehr guten Zustand.
Anzeige
5 21
Insgesamt bringt die Tasche 200 Gramm Gold auf die Waage. Dazu kommen Edelsteine auf dem "mit Handgravuren sehr prächtig gearbeiteten Bügel": fünf Smaragde (1 Karat) sowie zwei Diamanten im Altschliff (0,5 Karat). Der Wunschpreis der Verkäuferin liegt dafür bei 10.000 Euro. Denn allein der Goldankaufswert beträgt schon 8.000 Euro.
6 21
Wendela Horz schätzt die Tasche samt "ungewöhnlich schöner Verarbeitung", Diamanten und Smaragden ebenfalls auf 10.000 Euro. Verkäuferin Helen freut sich riesig. Und das Strahlen geht auch im Händlerraum gleich weiter. Elke Velten staunt beim Anblick: "Wow!" David Suppes hat eine böse Vorahnung: "Oje. Das wird teuer."
7 21
"Schade, so viel Geld habe ich gar nicht dabei. Da muss ich vorher zur Bank laufen", lacht Wolfgang Pauritsch, als er allein den Goldwert ausgerechnet hat. Er bietet trotzdem als Erster 7.500 Euro, denn "ich finde sie toll", so Pauritsch. Doch auch andere haben ein Auge auf das Objekt aus den goldenen 1920ern geworfen.
8 21
Langsam erhöht sich der Preis für die goldene Tasche. Als David Suppes 8.800 Euro bietet, scheidet Pauritsch aus: "Ich gehe da nicht drüber." Danach nennt die Verkäuferin die Schätzung aus der Expertise und fügt hinzu: "Das wäre auch mein großer Wunsch." Das Gebot von Suppes nimmt sie trotz seines Lächelns also nicht an.
Anzeige
9 21
So versucht die Verkäuferin lieber ihr Glück bei Elke Velten, die letztlich auf 9.000 Euro erhöht. "Danach ist auch bei mir der Ofen aus", erklärt die Händlerin und erhält dann auch den Zuschlag. Doch so viel Geld hat Velten nicht im Portemonnaie. So erhält die Verkäuferin jetzt 4.000 Euro und den Rest per Blitzüberweisung auf ihr Konto.
10 21
"Das ist sicherlich die wertvollste Tasche, die du in deinem Leben gekauft hast. Oder, liebe Elke?", fragt Pauritsch nach dem Kauf. Seine Kollegin nickt und fügt hinzu: "Aber ganz ehrlich, ich würde für mich selber gar nicht so viel Geld ausgeben wollen."
11 21
Als weiteres Objekt der Sendung bringt Dagmar aus Heppenheim eine Blechspielzeug-Bahn samt Originalkarton mit, die ihr Ehemann als Kind zu Weihnachten geschenkt bekommen hat. Laut Sven Deutschmanek handelt es sich um den Dolomiten-Express 280 der bekannten Firma Technofix aus Nürnberg.
12 21
Der Experte datiert das lithographierte Spielzeug in einem "ganz ordentlichen Zustand" auf 1955. Der Wunschpreis liegt bei 120 Euro. Auch Deutschmanek schätzt den Wert auf 100 bis 150 Euro. Wolfgang Pauritsch zahlt 150 Euro.
Anzeige
13 21
Martina aus Jülich hat ein Gemälde im Gepäck, das viel zu groß für ihre Wohnung ist. Das Werk ist signiert und datiert von Anton Hackenbroich, 1927. Bianca Berding findet vor allem die vier Akte "sehr fein als klassische Ideale aus der Antike gemalt". Das ist typisch für die Stilrichtung Neue Sachlichkeit.
14 21
Die Verkäuferin wünscht sich 7.000 Euro für das Ölgemälde, doch leider wird der Künstler "nicht in diesem Bereich gehandelt", meint Berding. Sie schätzt den Wert auf 3.500 bis 4.000 Euro. Dafür gibt es leider keine Händlerkarte.
15 21
Felix aus Drensteinfurt will ein Damen-Rennrad verkaufen, das sein Vater in den 1980er Jahren erworben hat. Auch Sven Deutschmanek datiert das Fahrrad von Cinelli um 1984/85. Zum italienischen Markennamen kommen noch hochwertige Komponenten wie eine Campagnolo-Schaltung.
16 21
Für das Oldtimerrad (Supercorsa donna) mit Stahlmuffen-Rahmen in sehr gutem Originalzustand wünscht sich der Verkäufer 1.000 bis 1.500 Euro. Deutschmanek taxiert den Wert auf 800 bis 1.000 Euro. Und David Suppes zahlt 1.000 Euro.
Anzeige
17 21
Elke aus Peine hat vor 30 Jahren eine Kinderbüste mit andächtiger Geste bei einer Haushaltsauflösung erstanden. Laut Strempel stammt das Objekt aus Alabaster mit Marmorsockel von der Bildgießerei Rosenthal & Maeder in Berlin, um 1920. Der Entwurf stammt vom österreichischen Bildhauer Rudolf Küchler.
18 21
Für die Kleinplastik wünscht sich die Verkäuferin 200 Euro. Laut Wendela Horz ist die Kinderdarstellung 100 bis 150 Euro wert, denn das Objekt hat auch kleine Stoßschäden. Die Händlerkarte wird dennoch angenommen. Benjamin Leo Leo zahlt 140 Euro.
19 21
Hannelore und Robert aus Ostrhauderfehn und Aurich haben japanisches Papiergeld aus dem 18. Jahrhundert dabei, von dem sich der Verkäufer nur "schweren Herzens" trennen kann. Vor 30 Jahren hat er das alte Geld, Hansatsu genannt, gegen Briefmarken getauscht. Bianca Berding datiert das Geld auf 1777.
20 21
Der Wunschpreis liegt bei 150 Euro. Doch laut Berding ist das Papiergeld relativ häufig auf dem Markt zu finden. Dazu kommt der schlechte Zustand: Die hintere Hälfte des Papiers fehlt. So schätzt sie den Wert nur auf 20 bis 30 Euro. Die Händlerkarte wird dennoch angenommen.
Anzeige
21 21
Im Händlerraum ist das japanische Papiergeld gar nicht so bekannt. Benjamin Leo Leo tippt erst auf einen Schuldschein. "Mit so etwas habe ich noch nie gehandelt, sehr spannend", findet Wolfgang Pauritsch und zahlt am Ende 300 Euro - obwohl er die Schätzung aus der Expertise kennt.