• In der "Stadtschenke" von Brilon kochten die Emotionen hoch.
  • Das Team von "Rosins Restaurants - ein Sternekoch räumt auf" (kabel eins) gab alles - und hörte vom Wirt nichts.
  • Angesichts der Tatenlosigkeit und Undankbarkeit platzte Frank Rosin platzte der Kragen.

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Koch Volker hat die "Stadtschenke", die er in Brilon im Sauerland übernommen hat und wo er seinen Traum vom eigenen Restaurant verwirklichen möchte, "Nanook's" genannt. Nach seinem Hund. Nach dem Zustand, in dem Frank Rosin das Lokal vorfand, hätte es treffender "Fass ohne Boden" heißen können.

Was Volker und seine Lebensgefährtin Sandra dem Sternekoch in dem heruntergekommenen Laden mit einer Küche außer Betrieb an Geschichten auftischten, schmeckte nach Hoffnungslosigkeit. Das veranlasste den Hauptakteur und sein Team von "Rosins Restaurants - ein Sternkoch räumt auf" bei kabel eins zu einer nie dagewesenen Hilfsaktion.

Es hätte alles traumhaft werden können für den 50-jährigen Volker. Er hatte die Gelegenheit genutzt, ein Restaurant in guter Lage zu übernehmen, und er war frisch verliebt in Frührentnerin Sandra, die sich auch gleich mit vollem Einsatz an seinem Projekt beteiligte.

Doch dann grätschten nicht nur Pandemie und Lockdown im Herbst 2020 bei der Eröffnung dazwischen, es offenbarten sich auch zahlreiche Mängel in der ohnehin arg abgenutzten "Stadtschenke". Zuletzt machte eine defekte Abluftanlage in der Küche das Kochen selbst für den Außer-Haus-Betrieb unmöglich, ein Wasserschaden nagte am Budget und die Gesamtsituation an der jungen Liebe.

Schmerzen beim Zuschauen

"Liebe Leute, ich mag sie sehr, aber die haben schon einen Riesenvogel im Kopf, dass sie sich zu so etwas entschlossen haben", seufzte Frank Rosin. Doch da die Zukunft der beiden wohl mit diesem "Rumpelhaufen" stehen oder fallen würde, atmete er einmal tief durch und rief Umbaumeister Flo herbei. Auch der raufte sich die Haare ("Man könnte hier an allen Ecken was machen"), packte dann aber mit seinem Team sowohl innen als auch außen an.

Frank Rosin stand unterdessen zum "kulinarischen Kennenlernen" neben Volker in einer Ausweich-Küche und sah aus, als hätte er Schmerzen. Arbeitsweise und Ergebnisse seines Kollegen mundeten ihm gar nicht. Es fielen Formulierungen von "nicht zeitgemäß" bis "Schei..haufen". Volker kasteite sich selbst: "Ich weiß, dass ich es besser kann."

"Wir reißen uns den A... auf. Macht das auch!"

So richtig auf die Palme aber brachte der entmutigte Wirt seinen Wohltäter, indem er nichts machte: keine Ideen für die Speisekarte, keine Motivation und vor allem keine Worte der Dankbarkeit für die Ausnahme-Dimension des Aufwands, den Rosins Team betrieb, um "Nanook‘s Pub und Restaurant in der Stadtschenke", so der volle Name, für den Gastronomie-Betrieb wieder einsatzbereit zu machen.

Sogar ein Gerüst war vor der Fassade errichtet worden, was Rosin persönlich schwer beeindruckte. Volker ist vielleicht einfach nicht so ein extrovertierter Typ wie der Sternekoch, der sich Luft machen musste: "Wo ist denn hier die Demut? Da erwarte ich, dass man nicht zu mir sagt: Dafür haben wir euch doch geholt." Später erklärte Rosin seinen Wutanfall gegenüber Sandra und Volker: "Tragt das in die Spalte 'Engagement' ein." Um die Wirtsleute in spe zum Mitmachen zu animieren, redete Flo auch Sandra ins Gewissen: "Wir reißen uns den A.... auf. Macht das auch."

Finale unter Pandemie-Bedingungen

"Das Team hat in vier Tagen etwas geschafft, was ihr in fünf Monaten nicht geschafft habt", erklärte Rosin in dem rundum erneuerten Lokal, als viele Stunden Arbeit und noch ein paar weitere Standpauken später das finale Testessen stattfinden konnte - wenn auch nur mit einem getesteten Pärchen vor Ort, aufgrund von Corona-Bestimmungen zum Zeitpunkt des Drehs. Doch auch die Probe-Gäste, die ihre Gerichte abholten, gaben am Ende positive Bewertungen für die gefüllte Paprika und vor allem das Pfeffersteak aus Volkers gutbürgerlichem Repertoire ab.

Frank Rosin hatte den etwas verpeilten Volker in der Küche hier und da davor bewahrt, die falschen Beilagen einzupacken oder eine Sauce zu vergessen. Sandra hatte sich derweil als freundliches und kompetentes Service-Talent bewiesen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Henny als Küchenhilfe gaben die drei am Ende ein Team ab, das wieder auf eine Zukunft der "Stadtschenke" in Brilon hoffen ließ.

Den Segen von Sternekoch Frank Rosin bekamen sie dazu. "Passt mir auf den Laden auf", bat er zum Abschied. "Unser Herz hängt jetzt auch hier." Dafür haben sie sich dann übrigens auch ausdrücklich bedankt. (tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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